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Archiv-Artikel

Tragische Liebe

Das Gymnasium Obervieland kommt mit Purcells „Dido und Aenaeas“ auf die Bühne des „Modernes“

Von kawe

In der kommenden Woche stehen 130 SchülerInnen des Gymnasium Obervieland auf der Bühne im Modernes. Sie führen eine klassische Oper auf – Dido und Aeneas von Henry Purcell. Wir interviewten eine Hexe.

taz: Hast Du Lampenfieber?

Nergiz Turgut: Ja, großes.

Was ist Deine Rolle?

Ich spiele eine Neben-Hexe. Ich habe noch nie vor so vielen Leuten gesungen. Bei kleineren Aula-Auftritten schon, aber nicht im Modernes.

Henry Purcel, der Komponist der Oper, ist 300 Jahre tot. Ist die Musik interessant?

Am Anfang hatten wir alle unsere Schwierigkeiten. Mittlerweile haben wir uns reingearbeitet.

Was hörst Du privat?

Alles mögliche, was im Radio läuft. Rock, HipHop ...

Hattest du den Namen Purcell schon einmal gehört?

Gar nicht.

Kennst du das Modernes?

Ja. Wir haben da Carmen aufgeführt. Und ich kenne es natürlich auch als Disco.

Was bewegt die 130 Schülerinnen und Schüler, sogar am Wochenende zu kommen?

Unser Lehrer ist sehr engagiert und auch überzeugend. Er versucht, uns da mitzureißen.

Das gelingt nicht immer?

Nicht immer, aber meistens. Wir haben lange Zeit nicht gewusst, wovon unsere Oper handelt. Wir singen Barock-Englisch. Aber die Texte sind Nebensache.

Was ist wichtig?

Die Musik. Und wie das auf der Bühne dargestellt wird.

Dass es eine Liebesgeschichte ist – hilft das auch?

Nein. Die Liebe scheitert. Die Hexen können nicht ertragen, dass so viel Glück existieren soll.

Wer spielt Dido?

Eine Gesangsschülerin von unserem Lehrer, Sarah Winkelmann aus der 13. Klasse der Gesamtschule am Leibnizplatz. Die anderen Solisten sind ehemalige Schüler von Obervieland.

Auch Schüler aus den unteren Klassen machen mit?

Ja. Wir haben einige aus der Behindertenklasse dabei.

Was machen die?

Die haben eine kleine Choreografie, die sie tanzen, und die aus der fünften und sechsten Klasse singen im Chor ein paar Lieder und spielen die Engel.

Auf der Bühne stehen zehn Prozent der Schüler, und zwar alle Altersgruppen?

Ja, klar. Das Orchester kommt auch aus der Schule, mit Verstärkung durch einzelne Erwachsene. Wir haben Gruppen gebildet, Bühnenbild, Management, Kartenverkauf, Werbung. Wir werden für das Singen zensiert, aber auch für die anderen Arbeiten, die erforderlich sind.

Wie viele Lehrer organisieren das?

Nur Herr Luig. Fragen: kawe

20. und 21.3. im „Modernes“, 19 Uhr