: Orientalische Frage
Den slawophilen Positionen Dostojewskis ist der heutige Abend in der Volksbühne gewidmet. Der österreichische Kosmopolit, Publizist und Künstler Haralampi G. Oroschakoff (s. Foto) liest aus Texten, die sich mit Dostojewskis „orientalischer Frage“ beschäftigen, darunter „Ein Sommer in Baden-Baden“ von Leonid Zypkin, Dostojewskis „Briefe eines Slawophilen“ und sein eigenes Buch „Die Battenberg-Affäre“, das in Kürze im Berlin Verlag erscheint. Für Oroschakoff hat die russische Kunst ihre Größe verloren. Der kritische Geist sei heute nur noch bei Journalisten zu finden. Bezug auf die Gegenwart nimmt auch Dimitri Popov in seinem Dokumentarfilm „Dostojewskis Straßenbahn“, der nach der Lesung gezeigt wird. In Sankt Petersburg trifft der Regisseur auf Aleksej, den Ururenkel Dostojewskis. Er ist Straßenbahnfahrer der Linie 28, die die Stadt von West nach Ost durchfährt und eine der längsten dort ist. Über das Verhältnis zwischen Straßenbahnnetz und Staat sagt Aleksej: „Je stärker der Staat, desto weit verzweigter sein Straßenbahnnetz.“