das wetter: der rudi:
Der Rudi sah zum weit geöffneten Fenster hinaus. Der Rudi sah den blauen Himmel mit den zarten Federwölkchen, er spürte eine angenehme, warme Brise und hörte die Vögelchen munter zwitschern. Erste, grüne Knospen sprossen durch die Zweige und die Blümchen hatten schon ihre volle Pracht entwickelt. Es war ein Frühlingstag wie aus einer Operette. Und der Rudi hasste Operetten. Operetten machten den Rudi regelrecht krank. Der Rudi wusste, was zu tun war! Er lief in den Garten, zertrampelte die Blumen, verjagte die Vögel, riss knospende Zweige von den Bäumen und drohte dem blauen Himmel mit der Faust. Dann ging er wieder ins Haus und verrammelte die Fenster mit Brettern. Jetzt ging es ihm deutlich besser.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen