: Die Zeit vergessen
Die Umbauphase im Haus der Kulturen der Welt wird mit der Veranstaltungsreihe „meine Baustelle“ überbrückt. Heute findet der vierte Teil statt, bei dem Musik und Zeitwahrnehmung im Mittelpunkt steht. Wie Musik unsere Zeitempfinden beeinflusst, kann gleich um 15 Uhr am eigenen Leib erprobt werden, bei der Aufführung von Morton Feldmans Komposition „for Philip Guston“ durch das Trio Nexus. Objektive vier Stunden dauert das Konzert. Leise, langgezogene Klänge sowie präzise gehandhabte Harmonik und Klangfarbe aber dürften die gefühlte Dauer weit über vier Stunden ansteigen lassen. Nach einer Pause, in der deftiger Suppe gereicht wird, geht es weiter mit Toshimaru Nakamura aus Japan. Er verknüpft die Ausgänge seines Pults mit dessen Eingängen, um Rückkoppelungen im Mixing-Board zu erzeugen. Von vielen sehnsüchtig erwartet wird The Necks (s. Foto). Das episch improvisierende Trio um Tony Buck aus Sydney lässt sich von afrikanischer Musik, Jazz und Minimal Music beeinflussen. Mag sein, dass bei ihrem Konzert die Zeit viel zu schnell vergeht.