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Archiv-Artikel

Schlimme Filme

Der türkische Agententhriller „Tal der Wölfe“ (2006) widmete sich mit viel anatolischem Nationalstolz einem realen Zwischenfall, bei dem das Quartier der elf Mann umfassenden türkischen Spezialeinheit im Nordirak von der US-Armee ausgehoben und die Soldaten vermummt abgeführt wurden („Sackaffäre“). Amerikaner werden hier als tumbe Bösewichte dargestellt.

Die Komödie „Borat“ vom britischen Satiriker Sasha Baron Cohen vollbrachte im Frühjahr das Kunststückchen, gleich drei Parteien zu verprellen: die „gloriose Nation von Kasachstan“, deren Diktator sogar in Washington gegen „Borat“ protestierte, die US-Amerikaner als eigentliches Ziel der Satire – sowie rumänische Zigeuner, deren schmuddeliges Dorf Schauplatz des Filmes war.

Mit seiner streng bibeltreuen Verfilmung der bluttriefenden „Passion Christi“ gelang Mel Gibson 2004 ein Comeback als Regisseur – obwohl (oder weil) er sich den Vorwurf des Antisemitismus gefallen lassen musste, wo doch „die Juden“ nicht nur vor 2.000 Jahren Christus ans Messer lieferten, sondern auch heute noch die US-Filmindustrie dominieren.