: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute wird im Café Morgenrot aus den Briefen des wohl berühmtesten Situationisten, Guy Debord, gelesen, dem die unorthodoxe Linke unter anderem eine Theorie der Gesellschaft des Spektakels verdankt. Zugleich werden die Geschichte der Situationistischen Internationale vorgestellt und Aufbau und Theorie dieser Bewegung kritisch betrachtet.
Über Arbeitsmigrant_innen und die staatliche Migrationspolitik in Russland wird morgen im Haus der Demokratie gesprochen. Anastasija Denisova vom Civic Assistance Committee aus Moskau schildert die Lage der billigen Arbeitskräfte und zeigt auf, wie kontrovers das politische Russland deren Lage diskutiert. Dass Arbeitsmigration vonnöten sei, ist keine Frage, doch wie man die Menschen behandelt, darüber herrscht größtmögliche Uneinigkeit.
Am Samstagnachmittag wird in der Neuköllner Boddinstraße ein Straßenfest gefeiert, das deutlich politischen Charakter hat, wird es doch unter anderem vom verdienstvollen Rroma Aether Klub Theater organisiert und dient dazu, auf die Situation der Roma in Europa und Deutschland hinzuweisen. Nicht nur angesichts der jüngsten skandalösen Vorfälle in Frankreich, Ungarn und nicht zuletzt in Berlin ist dies ein absolut drängendes Thema! Und anders als sonst wird hier von Roma selbst organisiert und nicht nur über sie gesprochen.
Zur gleichen Zeit beginnen in Karlshorst beim Deutsch-Russischen Museum, jenem Gebäude also, in dem 1945 die Kapitulation Nazideutschlands besiegelt wurde, die Feiern zum 66. Jahrestag ebendieser Kapitulation (und die Dauerausstellung dort ist wie auch die jeweils wechselnden Themenausstellungen nachhaltig zu empfehlen!). Treffpunkt für den gemeinsamen Museumsbesuch und die anschließende Feier ist die Zwieseler Straße 4.
■ Guy Debord: Café Morgenrot, Mo., 19.30 Uhr
■ Arbeitsmigrant_Innen: Haus der Demokratie Di., 19.30 Uhr,
■ Straßenfest: Boddinstraße, Sa., 14– 21 Uhr
■ Kapitulation: Deutsch-Russisches Museum, Sa., 14 Uhr