Wohin in Bremen?
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■ Sonntag, 18.30 Uhr

Jetzt springen!

Es passt ja doch besser in die Stadt als Leonard Cohen – auch wenn Element Of Crime gar nicht von hier sind. Aber irgendwie steckt in Sven Regener ja eine ganze Menge Bremen. Auch wenn es Neue Vahr heißt. Oder Huchting. Oder Delmenhorst. Aber natürlich verehrt man ihn auch hier vor allem wegen „Ich will dein fester Boden sein, obwohl ich selber schwanke“ oder „Da, wo du bist, bin ich nie“. Frank Abt eröffnet mit den Liedern von Element Of Crime nun die Spielzeit am Theater Bremen. Bevor er sich mit Ödipus und Dostojewski ganz schweren Kalibern widmet.

Kleines Haus

■ Freitag, 19 Uhr

Premiere: „Lichtung“

„Lichtung“, das klingt so schlicht, so heiter. Und es ist nicht einmal die halbe Wahrheit, ja nicht einmal eine Viertelwahrheit. Zumal der vollständige Titel dieses Abends lautet: „Lichtung: manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein illtum“. Dieser Abend ist überdies nur Teil eines größeren Kontexts, erster Teil eines Mehrteilers mit dem Titel: „Untersuchung über das Glück mit anderen in Städten zu leben“. Was eigentlich schon als Anreiz für diesen Abend genügen müsste, oder? Was uns sonst noch davon bekannt ist, hält dieses Niveau zumindest auf dem Papier problemlos: Angeblich macht nämlich der Schauspieler Peter Trabner (Foto: Anna Bartholdy) sein Heim zur Bühne, das er in Bremen neu erworben haben soll, weil ein Lottogewinn ihn in die Lage versetzte, von Berlin auf den Stadtwerder zu ziehen. Lajos Talamonti, Autor, Regisseur und Trabners Freund, nimmt dessen Umzug zum Anlass, das „psychosoziale Mikroklima“ des Stadtwerder zu untersuchen.

Treffpunkt: Schwankhalle

■ Freitag & Samstag, 20 Uhr

Die kleinsten Dramen der Welt

Auch bei „Mensch, Puppe!“ geht es wieder los: mit den „kleinsten Dramen der Welt“. Anton Tschechow hat sie geschrieben, und auch wenn sie nie so bekannt wurden wie „Der Kirschgarten“ oder „Onkel Wanja“, gehören sie doch zum Schönsten, was der Meister schuf. „Schwanengesang“, „Der Bär“ und „Tragödie wider Willen“ bringt „Mensch, Puppe!“ in Zusammenarbeit mit der Bremer Shakespeare Company auf die Bühne. Die Company stellt für die neue Produktion ihr Ensemblemitglied Markus Seuss (Foto: Marianne Menke) zur Verfügung, der mit Leo Mosler und Claudia Spörri zu sehen sein wird. Regie führt Henrike Vahrmeyer. Seuss ist übrigens auch bei den regelmäßigen Sonntagsmatineen zu erleben, die er im Wechsel mit Kollegen wie Guido Gallmann, Tobias Beyer und Ensemblemitgliedern von „Mensch, Puppe!“ bestreitet. Auch im September wieder im Programm: „Tricks“ von Claudia Spörri nach einer Erzählung von Alice Munro.

„Mensch, Puppe!“, Theaterkontor, Schildstraße

■ Freitag, 20 Uhr

Indien-Bilder

Jahrzehnte lang arbeitete sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung: der Bruderkuss von Honecker und Breschnew, Andy Warhol vor einem Goethe-Porträt, prügelnde Polizisten in Berlin beim Besuch des US-Präsidenten Ronald Reagan, der Mauerfall – Barbara Klemm war meist dabei, wenn in der BRD etwas Wichtiges geschah, fotografierte, schuf Ikonen. Weniger bekannt dürften Klemms Bilder aus Indien sein, das sie 1982 und 2006 jeweils für mehrere Wochen besuchte. 40 Fotografien von diesen Reisen sind ab kommenden Freitag in Bremen zu sehen.

Galerie Mitte