MACHWERKE : Eigen- und randständig
Viele können sich für das opulente, eigen- wie randständige Werk des Hildesheimer Regisseurs und Kuriositätensammlers Wenzel Storch so gar nicht erwärmen. Die finden das von der heißblütigen Hassliebe zu Flipper, Winnetou oder den Unterwäscheseiten des Quelle-Katalogs inspirierte Werk kindisch, vulgär und, wie die B. Z., einfach „wirklich schweineschlecht“. Für andere,wie Deutschlands Satire-Flaggschiff Titanic hingegen ist der ausschließlich mit Amateurschauspielern Arbeitende schlicht „Deutschlands bester Regisseur“, Martin Büsser etwa befand in der Testcard: „Man wird derzeit wohl weltweit keinen Regisseur finden, der eine so eigenweltliche Ästhetik entwickelt hat.“ Und Filmkritikerinstanz Georg Seeßlen erkennt im letzten Teil von Storchs „Jürgen Höhne-Trilogie“ sogar „das Beste, was einem zwischen Alice im Wunderland und Moby Dick geschehen kann“. Am Dienstag breitet Storch als Stargast des Toten Salons sein Panoptikum des Grauens im Literaturhaus aus, erzählt von lebensgefährlichen Dreharbeiten, zersägt eine Jungfrau und zeigt natürlich Ausschnitte aus seinen Machwerken. MATT
■ Di, 10. 5., Literaturhaus, Schwanenwik 38