: Teure und weniger teure Schulkinder
Neue Studie: SchülerInnen im Land Bremen kosten mehr als behauptet. Privatschulen fordern deswegen mehr Geld
6.464 Euro im Jahr, so viel kostet nach einer Berechnung des Steinbeis-Transferzentrums Wirtschafts-und Sozialmanagement eine SchülerIn, die ein Gymnasium im Land Bremen besucht. Billiger (5.910 Euro) sind demnach GrundschülerInnen, am teuersten die Sonderschulen: Wegen der kleineren Klassen kostet ein Kind dort 17.933 Euro.
Bremen selbst veranschlagt niedrigere Kosten: 5.400 Euro im Jahr für eine GymnasiastIn, 4.500 Euro für eine GrundschülerIn. Das Steinbeis-Transferzentrum, das bereits Zahlen für andere Bundesländer vorgestellt hat – die den Bremer Werten ähneln – hält seine Rechnung für genauer und glaubt, dass es die „niedrigste seriöse Zahl“ vorgelegt hat. Vermutlich seien die tatsächlichen Kosten noch höher.
80 Prozent, so rechnen die ExpertInnen, entstehen durch Personal- und Immobilienkosten, der Rest seien Sachkosten. Die Berechnungen bewiesen, so die erste Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Freie Schulen Bremen, Sabine Filzen, dass die Zuschüsse des Landes an Privatschulen nicht ausreichten. So bekomme man für Grundschulkinder nur 2.856 Euro und für GesamtschülerInnen 3.400 Euro im Jahr – statt der 7.038 Euro, die Bremen selbst ausgebe. Filzen verlangte, die Erstattungssätze anzuheben, um auch ärmeren Familien den Besuch einer nicht-staatlichen Schule zu ermöglichen. Dies sei wegen der Eigenbeiträge für den Schulbesuch bisher denen vorbehalten, die sich das leisten könnten. Die Frage, ob sich die Kosten für private und staatliche Schulen überhaupt vergleichen ließen, hält Filzen für irrelevant. „Die freien Schulen arbeiten kostengünstiger, weil sie das müssen.“ So bekämen die LehrerInnen nur rund 80 Prozent des Gehalts ihrer KollegInnen im öffentlichen Dienst. „Bildung darf aber nicht billig sein.“ 5.000 von 58.000 SchülerInnen in Bremen besuchen eine nicht-staatliche Schule. EIB