hamburg heute : Aus dem Untergrund von 1969-‘72
Lesung der Zeitschrift Agit 883, dem größten Blatt der undogmatischen Linken in Berlin
Passend zur Debatte über die RAF und die Bundesrepublik der 70er Jahre, widmet sich die Buchhandlung im Schanzenviertel heute der Geschichte der undogmatischen Linken Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre. Ab 20 Uhr wird ein Lesebuch mit Artikeln der Zeitschrift Agit 883 vorgestellt, einer der wichtigsten Publikationen der undogmatischen Linken dieser Zeit. Rund 250 politische Gruppen nutzten die Zeitung als Forum. Sie erweiterte die zuvor überwiegend von den großen Verbänden bestimmte Öffentlichkeit der Studentenbewegung. Dabei fungierte Agit 883 nicht nur als theoretisches Medium, sondern sie visualisierte auch das Lebensgefühl der Linken in West-Berlin: den Aufbruch, die Hoffnung auf eine Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Aus Sicht der Herausgeber Rotaprint 25 spiegelt die Zeitschrift die Neuzusammensetzung und die Suche der radikalen Linken in den Jahren 1969 / 1970 wider. Dabei sind die in Agit 883 aufgeworfenen Fragen heute noch lange nicht positiv beantwortet: Wie lässt sich kollektiv leben? Wie sieht eine freie Sexualität aus? Wo sind mögliche Bündnispartner für die Revolution? Die Herausgeber werden heute Abend die Hintergründe der Agit 883 darstellen und das Konzept ihres Lesebuchs erläutern. Dem Buch liegen sämtliche Agit 883-Ausgaben bei. Die CD macht‘s möglich. KNÖ
Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55, 20 Uhr