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Archiv-Artikel

Nie mehr Niederungen

Angemessener Karrierelauf: Exbundestrainer Jürgen Klinsmann wird Kommentator beim Bezahlsender Arena

Von JAF

Jene, die ihn unter Vertrag nehmen konnten, bekunden Freundliches: „Sein positives Bekenntnis zum Fußball, die frische Philosophie, sein Mut, neue Akzente zu setzen und dabei erfolgreich zu sein – das passt ausgezeichnet zu Arena“, sagte Dejan Jocic, Programmgeschäftsführers jenes Bezahlsenders, der Fußballspiele, hauptsächlich solche aus der deutschen Bundesliga, live ausstrahlt.

Der Mann, der gepriesen wird, ist Jürgen Klinsmann, und dessen Zimperlichkeit, nach dem Job als deutscher Nationaltrainer irgendeine Tätigkeit anzunehmen, hat mit Arena nun ein Ende gefunden.

US-Coach wollte er nicht sein, auch nicht einen der geldstinkenden englischen Klubs anleiten. Aber das Engagement als TV-Kommentator ergibt Sinn: Klinsmann hätte sich ja mit jeder neuen Mannschaft am Charisma des Hypes um das sogenannte „Sommermärchen“ vom vorigen Jahr messen lassen müssen. Als Schlau- und Erkenntnismeier der Branche muss er das nicht: Er bleibt unantastbar. So wie Franz Beckenbauer es ist. Immer eine Meinung zu allem und allen, die sich als Analyse tarnt – eine angemessene Fortsetzung der Karriere Klinsmanns: In seiner neuen Aufgabe muss er nur über den Dingen schwebend kommentieren.

Dass Klinsmann an Beckenbauer nicht heranreichen könnte, stimmt nicht, des „Kaisers“ Unantastbarkeit ist nur noch eine nostalgisch inspirierte. Das Publikum hat vom Protzig-Bayerischen als solchem (FC Bayern, Beckenbauer, Kahn, Stoiber) alles satt. Klinsmann riskiert also nichts. JAF