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12. Japan Filmfest Von heute bis Sonntag findet in den Hamburger Kios Metropolis, 3001 Kino und b-movie das inzwischen 13. Japan Filmfest statt. Gezeigt werden rund 100 Produktionen, die nach den japanischen Gattungsbezeichnungen in NOH für künstlerisch anspruchsvolle Filme, ANIME für Zeichentrickfilme, NAGINATA für schräge Genreproduktionen und RAKUGO für Komödien unterteilt wurden.

Aber die Grenzen sind fließend. „Assault Girl“ mag zwar stilistisch zu den NOH-Arthaus Filme zählen, doch Regisseur Mamoru Oshii machte sich mit dem Mangafilm „Ghost in the Shell“ international einen Namen, und auch hier erzählt er wieder von einer apokalyptischen Welt in der Zukunft, in der die Menschen in virtuelle Realitäten fliehen, um wie die Titelheldinnen online gegen gigantische Monster zu kämpfen. Im dem viereinhalb Stunden langen, auf der Berlinale gefeierten „Heavens Story“ von Zeze Takahisa (siehe Foto) wird von einer jungen Frau erzählt, die nachdem ihre Eltern und ihre Schwester ermordet wurden, nur noch an Rache denken. Die FAZ lobte: „ In der in Japan vollendeten Art des beiläufigen, fragmentarischen, leisen, dennoch hochdramatischen Erzählens stellt der Film Idyllen und ihre Zerstörung nebeneinander und entfaltet das Problem der Verarbeitung eines Traumas in seinen zwischenmenschlichen Dimensionen: Schuld und Sühne, Erinnerung und Vergessen.“

„Arietty“ von Hiromasa Yonebayashi ist die neuste Produktion aus dem Zeichentrickfilmstudio Ghibli, das mit Filmen wie „Mein Nachbar Totoro“, „Prinzessin Mononoke“ und „Ponyo“ in Japan kultisch verehrt wird. „Arrietty“ ist eine Adaption des Romans „Die Borger“ von Mary Norton, der von kleinen Wesen erzählt, die in den Häusern von Menschen wohnen und sich dort das zum Überleben nötigste von diesen „borgen“. Auf einem Festival des japanischen Kinos muss es zumindest einen absurden Horrorfilm in der Tradition von Godzilla geben und dies ist in diesem Jahr „Alien vs. Ninja“ von Seiji Chiba. Darin treten klassische Ninjakämpfer gegen schleimige Monster aus dem Weltall an. Der Kritiker von „outnow“ aus der Schweiz schrieb: „Was den Film einigermassen sehenswert macht, sind die Fights und das Gummimonster. Das ist Trash pur, und wenn das Viech seinen Schwanz ausfährt und sogar noch mehr versteckte Extras zu bieten hat, dann kommt man aus dem Grinsen nicht mehr raus.“

Bei der Komödie „Milocrorze“ von Yoshimasa Ishibashi wird in drei Episoden die Geschichte eines rothaarigen jungen Mannes erzählt, der in die wunderschöne Titelheldin verliebt ist. Der Kritiker der Zeitschrift „Negativ“ fand in Haar in der Suppe aus Musical, Samurai-Drama und Liebesgeschichte, denn er schrieb: „Hinter den berauschenden Bildern, der Charakter- und Situationskomik und den medialen Reflexionen in Form von grafischen Umsetzungen, Schriftzügen, Erzählerstimmen, Jingles oder typischen Filmeffekten wie Slow Motion oder Split-Screen verschwindet der Inhalt hinter der Unterhaltung, die Emotionen hinter Komödie und visuellem Rausch.“