: Bremen dreigeteilt
BEIRÄTE Der Bremer Nord-Osten ist schwarz, der Westen rot, das Zentrum grün: Die Ergebnisse der Beiratswahlen zeigen, wie sich drei politische Kulturen ihre Quartiere gesucht haben
In Borgfeld ist die Welt noch in Ordnung. Die CDU kam auf ordentliche 42,3 Prozent (2007: 41,9), die SPD erreichte 26,4 Prozent (2007: 27,7). Die Grünen konnte aber fast gleichziehen: Sie sprangen um 21,8 auf diesmal 27,1 Prozent.
Ähnlich in Oberneuland: Die CDU rutschte von 51,1 auf 48,9 Prozent ab, die SPD steigerte ihr Ergebnis von 20,2 auf 23,8 Prozent. Und die Grünen, die dort vor vier Jahren 15,5 Prozent erhielten, erreichten diesmal 18,3.
Gröpelingen wäre der andere Pol des klassischen Bremen: Die SPD verlor ihre absolute Mehrheit, sie rutschte von 51,3 auf 49,3 Prozent. CDU und Grüne spielen nur die Junior-Partner: Die CDU errang 14,4 Prozent (2007: 15), die Grünen verbesserten sich von 11 auf 14,4 Prozent. Die Linke konnte in Gröpelingen ihr Ergebnis von 2007 (10,3) fast halten und kam auf 9,7 Prozent. In Walle sieht es ähnlich aus: Die SPD stabil bei 40,8 Prozent (2007: 40,5), die CDU sackt auf 14,4 Prozent (2007: 17,2), die Grünen sprangen hier von 19,5 auf 26,1 Prozent. Die Linke einigermaßen stabil bei 10,6 Prozent (2007: 11)
Das Zentrum von Bremen ist offensichtlich eine ganz andere Welt. Im Wahlbereich des Beirates „Mitte“ haben die Grünen von 37,2 auf 37,9 ihren Vorsprung ausgebaut, die SPD kam auf 27,2 Prozent, die CDU sackte auf 15,4 Prozent ab.
In der östlichen Vorstand kam es noch drastischer. Die Grünen haben von 42,6 auf 45,2 Prozent zugelegt und stellen acht Beiräte, soviel wie SPD (2), CDU und Linke (je 2) zusammen. Dazu kommt ein Pirat. Die SPD steigerte sich von 24,4, auf 26 Prozent, die CDU sackte auf 11,3 Prozent. Beinahe hätte die Linke da die CDU überflügelt – sie kam auf 10,3 Prozent (2007: 14,6).
Auch die Neustadt ist „grün-rot“: Von 28,7 stieg ihr Stimmenanteil auf 35,2 Prozent. Die SPD landete diesmal mit 32,2 Prozent auf dem zweiten Platz. Das Buntentor erwies sich als Grünen-Hochburg mit 40,5 Prozent. Die CDU sank im Beiratswahlgebiet Neustadt von 16,9 auf 14 Prozent, die Linke von 12,6 auf 9,6. Die Piraten haben mit 3,2 Prozent einen Platz gewonnen. Bürger in Wut und NPD erhielten in Blumenthal je einen Sitz. kawe