GALERIE CHRISTIAN EHRENTRAUT: Kiefers Schiefer als Sockel eines postmodernen Realismus
Andreas Blank ist ein klassischer Bildhauer, denn er schlägt Steine. Hier ein brillanter Faltenwurf, dort perfekt polierte Oberflächen. Die Falten gehören allerdings zu einer halb gefüllten Plastiktüte, deren Inhalt wie illegale Substanzen anmutet. Lediglich das Gewicht verrät den Fake! Neben den hochpolierten und gerahmten Platten, in denen für einen kurzen Moment Porträts der BesucherInnen quasi beiläufig entstehen, imponiert vor allem der aus verschiedensten Steinen gebaute Turm. Ob edler Alabaster oder simpelster Speckstein: jeder findet bei Blank seinen Platz. Auch im übertragenen gesellschaftlichem Sinn. Denn auf einer Palette stapeln sich Transportkisten und Boxen. Das, was sie in sich bewahren sollten, Kulturgüter und edle Steine aus aller Welt, sind das Material, aus dem sie gemacht sind. Eine Art postmoderner Turm zu Babel, der selbst das ist, was er schützen sollte: ein multikulturelles Gut, mit dem Blank sich einer globalen Sprache erstaunlich annähert. MJ
■ Bis 25. 10., Di–Sa 11–18 Uhr, Friedrichstr. 123
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