US fliegen, IS flieht

KOBANI Luftangriffe drängen Islamisten ab

ANKARA/WASHINGTON rtr | Die radikalislamische Miliz Islamischer Staat ist nach kurdischen Angaben mit Hilfe der US-Luftangriffe aus der umkämpften nordsyrischen Stadt Kobani zurückgedrängt worden. Die IS-Kämpfer stünden nun nur noch vor den Toren der Stadt, sagte der stellvertretende Außenminister des gleichnamigen syrischen Bezirks, Idris Nassan, am Mittwoch. Das Bombardement sei sehr effektiv gewesen. Es sei gelungen, die Kämpfer des IS von vielen Positionen zurückzudrängen.

„Das ist ihr größter Rückzug, seit sie in die Stadt eingedrungen sind“, so Nassan weiter. „Wir können davon ausgehen, dass das der Beginn des Rückzugs der IS-Miliz aus der Region ist.“

In der im Westen Syriens direkt an der Grenze zur Türkei gelegenen Stadt waren am Morgen schwere Explosionen zu hören. Über Kobani hing eine dichte Wolke aus Rauch und Staub. Gewehrschüsse gellten durch die Straßen. Extremisten und Verteidiger der überwiegend von Kurden bewohnten Ortschaft lieferten sich heftige Gefechte. Der IS griff von drei Seiten an. Durch die Luftangriffe wurden gepanzerte Fahrzeuge und Waffen der Islamisten zerstört.

Erst am Montag hatten die IS-Kämpfer ihre schwarze Flagge am östlichen Rand der seit drei Wochen heftig umkämpften Stadt gehisst. Seither haben die USA und ihre arabischen Verbündeten ihre Luftangriffe auf Stellungen der Extremisten verdoppelt. Bei den sechs Angriffen seien am Dienstag und Mittwoch unter anderem ein Transportpanzer und Geschütze des IS zerstört worden, so die US-Armee. Insgesamt gab es demnach in Syrien innerhalb von zwei Tagen neun Luftschläge, an denen sich auch die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligten. Zudem habe man mit Großbritannien und den Niederlanden IS-Ziele im Irak angegriffen. Militärexperten sind allerdings überzeugt, dass die IS mit Luftangriffen allein nicht zu besiegen ist.