letzte Fragen

Reinhard Strubel, Niedersaalbach

Warum geht es bei „SOS“ um Seelen und nicht um Leben? (9. 6.)

Leben wurde in der Zeit, als diese Abkürzung erfunden wurde (18. Jh.), immer als „beseeltes Leben“ gedacht. Das gab Morse, der ja ursprünglich Maler war, die Möglichkeit, seinem ästhetischen Gespür zu folgen und den Notruf in englischer Sprache so zu konzipieren, dass er symmetrisch gebaut und auf diese Weise besonders leicht zu behalten und zu handhaben ist.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

1. SOL klingt nach Sonne, Strand und ekelhaftem Sonnencremegeruch, und das ist nicht immer präsent, wenn man gegen einen Eisberg fährt.

2. Es kommen immer Boote zur Rettung, in denen Pfarrer sitzen. Und die kommen nur mit, wenn es einen Anreiz gibt.

Thilo Klein, Nürnberg

Weil das so elends lang dauert, bis mal einer da ankommt, wo gerade jemand SOS gesendet hat, dass der dann höchstens noch die Seelen aus’m Wasser fischen kann. Der Rest ist schon untergegangen (siehe „Titanic“ 1912).

Jochen, Karlsruhe

Weil LOL den Ernst der Lage irgendwie nicht so richtig rüberbringen würde.

Klaus Bailly, Solingen

SOS bedeutet mitnichten „Save our souls“, sondern schlichtweg gar nichts. Es wurde 1906 als internationaler Notruf festgelegt, weil es so schön einfach zu morsen ist (3 kurz, 3 lang, 3 kurz) und auch von Ungeübten leicht erkannt werden kann. Alle Bedeutungen wurden erst später hineininterpretiert.

Peter Schott, Nürnberg

Würde es „Save our lives“ heißen, mit der entsprechenden Abkürzung SOL überdimensional in den Sand geschrieben oder aber wahlweise aus Treibholz, oder sonstigem Gedöhns in den Sand gelegt … Also in so einem Fall würde ich ja dann persönlich eher an eine lustige Beachparty, heiße Karibikrhythmen und an Freibier (nämlich: SOL) für alle denken als an Schiffsbrüchige, die aus’m letzten Skorbutloch pfeifen.

Eh alles Quatsch mit SOSse …

Antje B.

Weil die Kombination der Buchstaben S-O-S im Morse-Alphabet, das berühmte „. . . - - - . . .“, so schön einprägsam ist, wurde eben jenes SOS als internationaler Notruf gewählt. Erst später hat man das „Save our souls“ hinzugedichtet. Jürgen Roth, Erfurt

Am Ende ist mein potentieller Retter religiös so veranlagt, dass er mein Leben flöten gehen lässt, weil meine Seele eh inkarniert. Da versteh ich dann unter SOS lieber „Save OurSelves“.

Gesa Dohrmann, Berlin

Weil durch dieses Signal Männer der christlichen Seefahrt gerettet werden sollen; die (seelenlosen) Ratten haben das sinkende Schiff dann bereits verlassen.

– Hat aber vielleicht auch was damit zu tun, dass die abergläubischen Seemänner früher den Kirchenzinober glaubten, dass ihre Seelen beim profanen Absaufen ohne klerikalen Segen nicht in den Himmel kämen. Aber dann würde es ja reichen, lediglich einen Priester ein Beerdigungsritual zelebrieren zu lassen …

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Laut Wikipedia wurde auf der Internationalen Funkkonferenz in Berlin am 3. 10. 1906 „SOS“ (im Morsealphabet drei kurz, drei lang, drei kurz) als internationales Notrufzeichen festgelegt. Es war einprägsam und auch für ungeübte Funker leicht aus anderen Signalen herauszuhören. Die Bedeutung von „SOS“ als Abkürzung für „Save our Souls“ oder „Save our Ship“ wurde erst später in das Signal hineininterpretiert. Die Funkkonferenz war also nicht so zynisch, dem Notruf so wenig Aussicht auf Erfolg beizumessen, dass nur eine metaphysische Seelenrettung erwartet wurde wie vielleicht heute auf gewissen Fähren. Dietrich Anton

SOS passt, weil meist Seelenverkäufer diese Meldung abgeben müssen.

Volker Weber, Rhönblick

Warum riecht Sonnencreme nicht mehr so herrlich nach Sonnencreme? (9.6.)

Muss wohl am Heuschnupfen liegen, der das Riechvermögen einschränkt. Ersatzweise kann man sich an den Fettaugen auf dem Wasser des Freibads ergötzen. Bei geeignetem Lichteinfall schillern sie so schön.

Dietrich Anton

Die Sonnencreme riecht wie seit jeher, aber bei uns Dougals-Junkies werden so milde Düfte nicht mehr von den Hornhaut geplagten Geruchsknospen regisitriert. Da kann ich nur Parfum- und Aftershave-Entzug empfehlen!!

Gesa Dohrmann, Berlin

Hat sicher mit dem gerade in Mode befindlichen Kampf gegen das Passivriechen zu tun ?!

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten an: die taz, Letzte Fragen, Kochstr. 18, 10969 Berlin; E-Mails bitte nur an fragen@taz.de