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Archiv-Artikel

Siegeszug der Windkraft

STROM Neue Prognose erwartet Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie binnen neun Jahren auf bis zu 58 Prozent. Besonders die Windenergie boomt

BERLIN/FREIBURG taz | Der erneuerbaren Energie steht in Deutschland ein beispielloser Boom bevor. Nach einer aktuellen Prognose der Deutschen Energie-Agentur (Dena) steigt ihr Anteil bis zum Jahre 2020 deutlich stärker, als es die bisherigen Pläne der Bundesregierung vorsehen.

Danach erhöht sich der Anteil regenerativer Energie an der gesamten Stromproduktion auf 52 bis 58 Prozent. Bisher plant die Bundesregierung mit einem Ökoanteil von 35 Prozent.

Besonders stark wird laut der Prognose die Windenergie auf dem Festland ausgebaut werden – obwohl die Bundesregierung die Windmühlen auf hoher See deutlich stärker fördert. Schleswig-Holstein will 50 Prozent mehr Flächen für Windparks ausweisen als bisher geplant. Baden-Württemberg, das bisher unter den Flächenländern am wenigsten Strom aus Windkraft gewinnt, will seinen Anteil auf 10 Prozent der gewonnenen Energie erhöhen. Das wäre eine Verzehnfachung. Auch in anderen Bundesländern existieren ehrgeizige Pläne zur stärkeren Nutzung von Windenergie.

In Nordrhein-Westfalen kritisierte die oppositionelle CDU Vorhaben der rot-grünen Landesregierung zur verstärkten Energienutzung aus Windkraft. Künftig müsse jede Kommune eine Fläche von durchschnittlich 170 Fußballfeldern als Windkraftzone ausweisen, sagte der Vizechef der CDU-Fraktion in Düsseldorf, Josef Hovenjürgen.

Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, unterstützt die Pläne für mehr Windräder. Gerade im Süden gebe es noch relativ große Potenziale, darunter auch in Wäldern, sagte sie am Sonntag. Jessel plädierte dafür, die Windkraftanlagen aber nur in intensiv genutzten Wäldern zu bauen, die schon gut durch Straßen und Wegen erschlossen seien. „Ausgespart werden sollten Waldstandorte, die vom Landschaftsbild her exponiert sind, sich in bestimmten Schutzgebieten oder in reich strukturierten Laubwäldern befinden“, betonte Jessel.

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