: „Uns hat die Politik verraten“
PROTEST Die BI für eine menschengerechte A 281 zeigt, was eine Baustelle am Arster Zubringer heißt
■ 63, ist ein Sprecher der „Bürgerinitiativen Obervieland/Huckelriede für eine menschengerechte A 281“.
taz: Herr Breeger, die Betroffenen des Autobahnbaus der A 281 demonstrieren wieder – haben sie nicht einen guten Kompromiss am runden Tisch erreicht?
Norbert Breeger: Haben wir, dazu gehörte aber, dass die Entlastungsstraße nach Brinkum nicht am Rand oder sogar durch die Wolfskuhlensiedlung geplant wird, sondern unter der Rollbahn des Flughafens hindurch. In diesem Punkt hat uns die Bremer Politik verraten.
Viele Bremer Politiker haben damals zugesichert, dass diese Straße unter der Landebahn hindurch kommen soll oder überhaupt nicht.
Stimmt. Im neuen Verkehrsentwicklungsplan steht aber etwas von „offener Bauweise“ für einen Trog. Glauben Sie, dass die für ein oder zwei Jahre die Landebahn des Flughafens sperren wollen? „Offene Bauweise“ geht nur hinter der Landebahn an unserer Siedlung vorbei, so wie das Berliner Verkehrsministerium es immer schon wollte.
Wer hat diese Formulierung in den Verkehrsentwicklungsplan hineingeschrieben?
Die Verkehrsabteilung des grünen Umweltsenators. Abgenickt hat das die Mehrheit der Bürgerschaft.
Wogegen demonstrieren Sie konkret? Doch nicht gegen einen Plan.
Wenn die Autobahn so wie derzeit geplant gebaut wird, muss der Tunnel des Arster Autobahnzubringers auf drei Jahre oder länger gesperrt werden. Da fahren derzeit 35.000 Autos täglich hindurch, wie wollen Sie die umleiten? Allein 12.000 Berufspendler sind betroffen, Airbus-Mitarbeiter und andere, die Zufahrt zum Flughafen und zum GVZ. Es drohen unendliche Staus, Schleich- und Ausweichverkehre durch Wohnstraßen in der Neustadt und Obervieland, ein Wahnsinn. Dagegen sind wir.
Aber die A 281 muss doch im Bereich Huckelriede mal fertig gebaut werden.
Das wäre ganz einfach möglich: Es gibt geltendes Baurecht für eine vierspurige Auf- und Abfahrt am Ende der Stelzenautobahn am Neuenlander Ring. Die Verkehrsprobleme ließen sich so lösen. Sie kostete wenige Millionen Euro und nicht 143 Millionen. Die Planer wollten das nicht. Denn wo es keine Verkehrsprobleme mehr gibt, darf der Bund auch kein Geld für einen weiteren Bauabschnitt geben. Die Autobahn schafft eine Zeitersparnis von einer Minute, für die ein jahrelanges Baustellenchaos in Kauf genommen wird. INTERVIEW: KAWE
Stau-Demo: 13. 11., 17.30 Uhr, Parkplatz vor McFit an der Ecke Neuenlander/Kattenturmer