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Archiv-Artikel

HAMBURG KOMPAKT

Schlappe für Polizei

Die linke Rechtsanwältin Ursula Ehrhardt ist gestern vom Landgericht vom Vorwurf des Widerstands gegen Polizeibeamte und der Körperverletzung freigesprochen worden. Sie hatte sich zur Wehr gesetzt, als vier Polizisten im August 2004 in ihre Wohnung eindrangen, um einen angeblichen Flaschenwurf aufzuklären. „Der Einsatz war nicht rechtmäßig“, sagte Richter Rainer Borwitzky. Man könne von Polizisten erwarten, vor ihrem Handeln nachdenken. Im dem Fall sei einem Polizisten der „Kragen geplatzt,“ und „alle sind hinterhergerannt“. Das müsse die Wohnungsinhaberin nicht hinnehmen. Selbst wenn Ehrhardt tatsächlich im Gerangel einen Polizisten gebissen haben sollte, sei ihr „Widerstand gerechtfertigt“ gewesen. „Schließlich lag eine Freiheitsberaubung vor“, befand Richter Borwitzky.

Härtere Knäste

Der Senat hat einen Gesetzentwurf für einen deutlich schärferen Strafvollzug beschlossen. Kern des Gesetzes, das noch von der Bürgerschaft beschlossen werden muss und Anfang 2008 in Kraft treten soll, ist der Wechsel vom offenen zum geschlossenen Vollzug als Regel. Die SPD warnte vor „schweren verfassungsrechtlichen Risiken“. GAL-Rechtspolitiker Till Steffen erklärte, in keinem anderen Bundesland werde die Resozialisierung derart zurückgedrängt wie in Hamburg.

Mehr Heidewasser

Hamburg möchte mehr Trinkwasser aus der Lüneburger Heide beziehen. „Wir beantragen für das Wasserwerk Nordheide in Hanstedt eine Entnahme von 16,6 Millionen Kubikmetern Wasser jährlich“, teilte Hamburg Wasser am Dienstag mit. Bislang ist die Förderung von 15,7 Millionen Kubikmetern erlaubt. Naturschützer machen die Wasserentnahme für das Wasserwerk für das Trockenfallen von Gewässern in der Lüneburger Heide verantwortlich.

Ersatz für Junkies

Hamburg und Hessen wollen im Bundesrat die Grundlage für eine erweiterte Ersatztherapie bei schwerstabhängigen Drogensüchtigen schaffen. Mit einem gemeinsamen Antrag soll eine Diamorphinbehandlung für solche Drogenabhängigen möglich werden, bei denen andere Ersatztherapien keinen Erfolg hatten. Modellprojekte in Hamburg und Frankfurt am Main hätten die Erfolgsaussichten bestätigt.

Gunesch kehrt zurück

Der ehemalige FC St. Pauli-Verteidiger Ralph Gunesch kehrt zurück ans Millerntor. Der 23-Jährige, der erst vor einem Jahr zum Fußball-Bundesligisten Mainz 05 gewechselt war, bat nach dem Abstieg um seine Freigabe. Über die Ablösesumme vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. TAZ / DPA