: AKW Brunsbüttel wird abgeschaltet
Das Atomkraftwerk Brunsbüttel soll, wie im vor sieben Jahren vereinbarten Atomkonsens vorgesehen, 2008 stillgelegt werden. Einen Antrag des Betreibers Vattenfall, die Laufzeit des Reaktors zu verlängern, hat das Bundesumweltministerium gestern nicht genehmigt. Vattenfall sei ein entsprechender Ablehnungsbescheid zugestellt worden. Der Konzern, der jetzt vier Wochen Zeit für eine Stellungnahme hat, behauptete in einer ersten Reaktion, sein Antrag entspreche der Rechtslage: „Eine Ablehnung wäre rechtswidrig.“ Das Bundesumweltministerium erklärte hingegen, die Genehmigung des Antrags wäre rechtswidrig und „kann deshalb nicht erteilt werden“. Die „Interpretationsversuche“ des Betreibers mittels Rechtsgutachten hätten nicht überzeugt. Vattenfall wollte Strommengen unter anderem vom jüngeren Atomkraftwerk Krümmel auf Brunsbüttel übertragen.
Die für Reaktorsicherheit in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) begrüßte die Berliner Entscheidung. Brunsbüttel sei mit 30 Jahren der älteste und anfälligste Atomreaktor in Schleswig-Holstein und dürfe nicht länger am Netz bleiben als im Atomkonsens vereinbart. Immerhin sei der Meiler „zehn Jahre wegen teilweise gravierender technischer Probleme nicht am Netz“ gewesen, erinnerte Trauernicht. Deshalb sei Brunsbüttel „für eine Verlängerung in keiner Weise geeignet“. SMV
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