: Passagierboom durch Billigflieger
Passagierzahlen ins Ausland seit 1990 steigen aufs 2,5-Fache. VCD fordert Kerosinsteuer
WIESBADEN ap ■ Das Aufkommen der Billigflieger hat in den vergangenen Jahren zu einer drastischen Zunahme des Flugverkehrs in Deutschland geführt. 2006 reisten 65,7 Millionen Flugpassagiere ins Ausland – zweieinhalb Mal so viel wie 1990, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Ein Großteil dieses Zuwachses ist nach Einschätzung der Statistiker auf neue Billigfluglinien zurückzuführen.
Das größte Wachstum im Luftverkehr gab es laut Bundesamt bei Zielen in Europa und Asien, wo sich die Passagierzahl seit 1990 etwa verdreifachte. Die Zuwächse in Europa gehen nach Ansicht der Statistiker vor allem auf das Konto neuer Flughäfen, die sich auf das Geschäft mit Billigfluglinien konzentriert haben. Der Verkehrsclub Deutschland forderte die Bundesregierung auf, die steuerliche Begünstigung des Flugverkehrs sofort zu beenden. Während die Bahn Mehrwert-, Mineralöl-, und Ökosteuer zu zahlen habe, sei der vielfach klimaschädlichere Flugverkehr von diesen Steuern befreit. „Dieser Zustand ist klimapolitisch völlig irrsinnig und aus wirtschaftlicher Sicht überholt“, erklärte Monika Ganseforth vom VCD-Bundesvorstand und forderte die Einführung einer Kerosinsteuer.