: „Die optimale Lösung“
AKTIONSTAG Lebensmittel sollten nicht mehr weggeschmissen, sondern „umfairteilt“ werden
■ 24, moderiert als Asta-Referentin für Ökologie und nachhaltige Entwicklung die Podiumsdiskussion.
taz: Frau Block, wie sieht eine nachhaltige Ernährung aus?
Miriam Block: Die könnte aus vegetarischen, veganen oder aus Bio oder Fairtrade-Produkten bestehen. Es geht aber nicht darum, Menschen den Fleischkonsum zu verbieten.
Diese Produkte kosten aber meist viel Geld…
„Foodsharing“ bietet hier die optimale Lösung. Lebensmittel, die eigentlich im Müll landen würden, werden kostenlos über einen „Fairteiler“ im Internet verteilt. Dabei geht es um Lebensmittel aus privaten Haushalten oder solche, die in Läden nicht mehr zum Verkauf zur Verfügung stehen, aber noch genießbar sind.
Warum werden überhaupt Lebensmittel verschwendet?
Für Lebensmittelverschwendung gibt es systemische Gründe: Regalplatzmangel etwa oder weil Produkte zwei Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aus dem Regalen genommen werden. Auch saisonale Produkte wie Weihnachtsmänner werden einfach weggeschmissen. Andererseits geht es um künstliche Normvorgaben: krumme Gurken oder zu kleine oder zu große Kartoffeln. Manchmal liegt es auch an der falschen Lagerung im Kühlschrank.
Wie gehen Studenten mit dem Thema Lebensmittelverschwendung um?
Ob man immatrikuliert ist oder nicht, macht keinen Unterschied. Es geht darum, dass innerhalb unserer Generation der Ruf sehr stark danach ist, gesellschaftsbewusst zu handeln. Im Rahmen unserer Studienreform des „heißen Herbstes“, geht es uns darum aufzuzeigen, dass die Universität einen positiven Entwicklungsbeitrag zur Gesellschaft leisten kann. Das Thema könnte beispielsweise als Projekt interdisziplinär in fächerübergreifenden Seminaren bearbeitet werden. So eine Veranstaltung gibt es in Hamburg noch nicht.
Wie wird das Thema an der Uni bisher umgesetzt?
Zum Teil werden Produkte bereits weiterverarbeitet und es gibt die Möglichkeit zur Selbstportionierung. Wir setzen uns zudem für eine Kooperation mit foodsharing.de und lebensmittelretten.de ein, die jetzt fusionieren. Wir möchten mit dem Aktionstag erreichen, dass auch bei uns ein „Fairteiler“ angeboten wird. Darüber hinaus geht es darum, selbst etwas über das Thema zu lernen. Wie etwa bewussteres Einkaufen funktioniert oder wie mit geretteten Lebensmitteln kreativ gekocht werden kann. INTERVIEW: TGL
Diskussion: 16 Uhr, Von-Melle-Park 5, WiWi-Bunker, Raum 2163/2168