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Archiv-Artikel

Argumente pro und contra

betr.: „Ökosteak aus Argentinien ist prima“

Leider leistet die taz in ihrer Berichterstattung über die Energiebilanz von regionalen vs. internationalen Bio-Betrieben wieder einmal dem Eindruck Vorschub, dass auch der Konsum von Öko-Lebensmiteln aus Übersee nachhaltig sei. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, anhand des seit 1993 jährlich veröffentlichten kritischen Agrarberichtes die methodischen Kritikpunkte an den Studien von Prof. Schlich darzustellen.

Die Studien folgen nicht durchgehend der Ökobilanzmethodik, sondern geben „nur“ eine Endenergiebilanz wieder. Außerdem wird in der wissenschaftlichen Debatte die Auswahl der Betriebe als nicht repräsentativ kritisiert. Dass auf solch einer schwankenden wissenschaftlichen Grundlage ausgerechnet die taz die in den neoliberalen Mainstream passenden Thesen verbreitet, ist schon eine Enttäuschung. Leider wird die Idee einer „Ecology of Scale“ trotz zweifelhafter wissenschaftlicher Absicherung immer wieder einmal von der taz propagiert. Wer hier wohl den Verbraucher verdummt und welche Interessen wohl dahinter stehen? Zumindest eine Darstellung mit Argumenten Pro und Contra wäre das Mindeste gewesen. Aber diesmal haben Sie sich wohl wieder für die reißerische Aufmachung und gegen die sachliche Debatte entschieden. Schade!

WOLF-DIETRICH HUTTER, Berlin