VOLLPFOSTEN: DIE ESO-TANTE MUSS DRAUSSEN BLEIBEN

Heute vor 100 Jahren starb der Sprachwissenschaftler Konrad Duden. Der ehemalige Gymnasialdirektor gilt als „Vater der deutschen Rechtschreibung“. Weil er sich über die vielen unterschiedlichen Schreibweisen in Deutschland geärgert hatte, machte er 1880 Nägel mit Köpfen und verfasste sein „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“. Die Regeln wurden 1903 zur amtlichen deutschen Rechtschreibung erklärt und erst mit der Reform von 1998 wieder in der Substanz verändert. Wenn Herr Duden noch mitbekommen hätte, dass mittlerweile Wörter wie „Abwrackprämie“, „Hybridauto“ oder „Vollpfosten“ Eingang in sein Werk fanden, würde er sich vermutlich „fremdschämen“ oder seinen Unmut in die Welt „twittern“. Auch diese Begriffe wurden von der Redaktion in Mannheim in den Duden aufgenommen. Dagegen mussten Begriffe wie „Clint-Eastwood-affin“, „Eso-Tante“ oder „Drei-Häuser-plus-ein-Pub-Ortschaften“ leider draußen bleiben. Schade. Zwischen „Väterkarenz“ und „Biodiversität“, die beide aufgenommen wurden, wären sie auch nicht mehr aufgefallen.