: Steuerbonus für Häusledämmer
VERBRAUCHER Förderprogramm sieht Zuschuss für klimafreundliche Renovierungen vor. Besitzer von Elektroautos sollen bessergestellt werden
BERLIN taz | Ein wichtiger Baustein bei den Effizienzzielen der Bundesregierung sind neue finanzielle Anreize für alle, die durch eine Renovierung ihres Hauses Energie sparen.
Wer Wände oder Dach dämmt, die Fenster austauscht oder eine umweltfreundlichere Heizung einbaut, bekommt künftig einen Teil der Ausgaben vom Finanzamt erstattet: Zehn Jahre lang kann jeweils 1 Prozent der Ausgaben von der Steuerschuld abgezogen werden. Anders als bei einem Abzug vom zu versteuernden Einkommen kommt diese Gutschrift jedem Steuerzahler unabhängig von der Einkommenshöhe in gleichem Ausmaß zugute.
Das entsprechende Gesetz soll im Frühjahr beschlossen werden und rückwirkend für Ausgaben ab Januar 2015 für mindestens fünf Jahre gelten. Weil die Steuerausfälle, die im Schnitt auf 1 Milliarde Euro pro Jahr geschätzt werden, auch die Bundesländer treffen, muss zunächst eine Einigung mit den Ländern getroffen werden. Um die Ausfälle teilweise zu kompensieren, schlägt die Bundesregierung vor, den bisher bestehenden Steuerbonus für Handwerkerleistungen zu reduzieren; die ersten 300 Euro im Jahr würden dann künftig nicht mehr berücksichtigt.
Daneben werden auch die bestehenden Programme der staatlichen Förderbank KfW aufgestockt. Diese vergibt zinsvergünstigte Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungen. Neu ist, dass künftig auch Gewerbegebäude oder Pflegeheime davon profitieren können.
Um den Absatz von Elektroautos zu erhöhen, will die Bundesregierung zudem eine schnellere steuerliche Abschreibungsmöglichkeit für Gewerbebetriebe prüfen lassen. Zudem wird angestrebt, dass auch staatliche Einrichtungen ihren Fuhrpark verstärkt auf Elektrofahrzeuge umstellen.
Bei der Industrie setzen die Regierungspläne vor allem auf freiwillige Maßnahmen. Unternehmen sollen sich in Netzwerken zusammenschließen, in denen sie sich gegenseitig über Effizienzmaßnahmen austauschen. Eine entsprechende Vereinbarung mit den Spitzenverbänden der Industrie wurde am Mittwoch im Wirtschaftsministerium unterzeichnet. MKR