Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Die Ferien gehen zur Neige. Auch auf den ersten Bühnen beginnt langsam das Theaterleben wieder. Traditioneller Startschuss ist das Festival „Tanz im August“, das am Donnerstag im Podewil eröffnet wird, seine Hauptschauplätze aber im HAU und dem Radialsystem haben wird. Aber auch die Schaufenster des Kaufhauses „Galeries Lafayette“ in der Friedrichsstraße werden bespielt: am Freitag von der ivoirischen Compagnie N’Soleh mit ihren Live Acts „La Rue Princesse“ über die berühmteste Straße der Elfenbeinküste und ihre widersprüchlichen Gesichter zwischen Armut, Bürgerkrieg und einem schillernden Nachtleben. Ein Höhepunkt des Festivals wird auch die Uraufführung von Susanne Linkes neuer Choreografie „Kaikou“ am Freitag kommender Woche im Radialsystem sein: ein Abend über die komplizierte Balance des Menschen zwischen seinen zivilisierten und animalischen Anteilen. Zum ersten Mal gibt es bei der diesjährigen Festival-Edition auch eine Tanzfilmnacht. Das Filmtheater am Friedrichshain zeigt am 26. August, also fast schon zum Ende von „Tanz im August“, nicht nur Wim Wenders 3-D-Film „Pina“, sondern auch Filmessays über Arbeiten von Sasha Waltz, Lucinda Childs, William Forsythe und Édouard Lock. Neu ist auch die Reihe „In Progress“, die es Zuschauern ermöglicht, im HAU neue Stücke von Choreografen wie Jeremy Wade oder Ehud Darash im Prozess ihres Entstehens zu erleben.

Saisonbeginn heißt es auch im Heimathafen Neukölln, wo man mit Pauken und Trompeten mit einer Literaturwoche wieder in den Spielzeitring steigt. Am 19. August endet sie mit dem Spektakel „Unser Lied für Neukölln“, einem Wettbewerb um den besten Sommerhit der Stadt. In der Jury sitzen unter anderem Neuköllns inzwischen legendärer Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und das Rap-Duo „Icke und Er“.

■ „Tanz im August“: HAU, Radialsystem u. a., 12.–28. August

■ „2. Neuköllner Literaturwoche“: Heimathafen Neukölln, 13.–19. 8.