: Jeder fünfte Schüler paukt noch nach dem Unterricht
SCHULE Jugendlichen sind gute Noten zunehmend wichtig. Auch darum boomt der Nachhilfesektor
Gute Noten und hohe Schulabschlüsse sind Jugendlichen heutzutage besonders wichtig. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Jugend.Leben“ der Universitäten Gießen, Köln und Siegen von 2013. Insgesamt sprechen die befragten Jugendlichen der Schule eine „immens hohe Bedeutung“ zu. Strebte in den neunziger Jahren rund die Hälfte der 13- bis 18-Jährigen das Abitur an, waren es im Jahr 2012 mehr als drei Viertel der Befragten. Eine Folge ist, dass verstärkt Nachhilfe in Anspruch genommen wird. Laut der Studie erhält inzwischen jeder fünfte Schüler zwischen 10 und 18 Jahren Nachhilfeunterricht – am häufigsten in Mathematik, gefolgt von Deutsch und Englisch. Die größte Nachfrage herrscht in der Zeit nach den Halbjahreszeugnissen.
Dabei ist Nachhilfe nicht gerade billig. Es gibt zwar weiterhin keine verlässlichen Zahlen zu den Ausgaben, aber nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2010 geben Eltern für Nachhilfe insgesamt mindestens 942 Millionen Euro aus, die Obergrenze liegt demnach bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Allerdings gibt es große Preisunterschiede, bei privaten ebenso wie bei kommerziellen Anbietern: Eine Unterrichtsstunde Nachhilfe kostet demnach durchschnittlich zwischen 8 und 25 Euro.