Stärkung der Medienkompetenz

betr.: „Jenseits von Kreuzberg. Die Integrationsdebatte wird zu eng geführt. Der Arbeitsmarkt ist nicht nur Einwanderern ohne Schulabschluss verschlossen, sondern auch Akademikern“ von Katarina Niewiedzial, taz vom 17. 7. 07

Die Autorin betont zu Recht, dass Sprachkurse allein keinen positiven Effekt auf die Arbeitsmarktintegration von Einwanderern haben. Neben Sprachproblemen sehen sich Einwanderer mit vielen weiteren Problemen konfrontiert, die sie allein nicht lösen können, sondern die der Unterstützung der Gesellschaft bedürfen, zum Beispiel durch fehlende Technik- und Medienkompetenz, Orientierungsprobleme für Zuständigkeiten usw.

Eine Gesellschaft, die insbesondere in naher Zukunft auf qualifizierte junge Arbeitskräfte angewiesen sein wird, kann es sich nicht leisten, aufgrund von strukturellen Barrieren oder zu großer Skepsis gegenüber Einwanderern ihre Ausbildung oder Weiterqualifizierung zu vernachlässigen. Der gemeinnützige Verein exilio in Lindau hat 2006 ein generationsübergreifendes Bildungs- und Begegnungszentrum namens „Kulturbrücke“ eröffnet, in dem nicht nur Kurse zum Erlernen der deutschen Sprache, sondern zum Beispiel auch Computerkurse, Bewerbungstraining und Handwerkskurse angeboten werden. Gerade die Stärkung der Medienkompetenz ist ein wichtiger Faktor, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich weiterzukommen. Dort kann man täglich Menschen antreffen, die mit den im Artikel angesprochenen Problemen zu kämpfen haben und sich Arbeit wünschen, um sich selbst zu finanzieren und Anteil am gesellschaftlichen Leben zu haben. SABRINA WEISS, Lindau

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