: Über die Kunst ins Arbeitsleben
SOZIALES 15 junge Menschen auf der Suche nach einem Beruf präsentieren ihre Werke in einer Ausstellung
Wieder ist ein Jahr rum beim Projekt Kunsthartz. Mit der Ausstellung „Schichtwechsel“ präsentieren 15 Jugendliche derzeit das Ergebnis ihrer Arbeit – von Mode über Würfelspiele bis zu Möbeln. Zudem ist knapp die Hälfte von ihnen dieses Jahr mit der Bewerbungsmappe bei einer Hochschule oder in einem Ausbildungsbetrieb untergekommen, erklärt Anna Schuster von Zukunftsbau GmbH.
Zukunftsbau ist ein Jugendhilfeträger und Ausbildungsbetrieb, der sich der Förderung von benachteiligten jungen Menschen und Langzeitarbeitslosen gewidmet hat. Während er über kreativ-künstlerische Initiativen versucht, ihnen Kenntnisse und konkrete Erfahrung zu vermitteln, sollen sich die Jugendlichen mit ihren familiären und sonstigen Erfahrungen auseinandersetzen und ihre sozialen Kompetenzen erweitern.
Das Projekt Kunsthartz gibt es seit drei Jahren. Es ist spezifisch für Jugendliche, die „keine Ausbildung, keinen Job, manchmal keinen Schulabschluss“ haben, wie Projektleiter Klaus Labsch erklärt. Unter Anleitung von Künstlern sollen sich die jungen Menschen während der Produktion einer Ausstellung künstlerisch ausprobieren und sich eigene Ziele setzen. Sie alle verbindet, dass sie etwas Künstlerisches, Kreatives machen wollen.
In den letzten Monaten haben sie Zeichen- und Malkurse besucht, funktionierende Möbel gebaut oder Kleider genäht. Nachdem sie ihre Ergebnisse dokumentiert haben, kommen diese in eine eigene Mappe, egal ob man vorhat, sich irgendwo zu bewerben oder nicht. Dieses Jahr gab es eine „relativ hohe Quote von positiven Bewerbungen“, sagte Labsch stolz. Für die, die es noch nicht geschafft haben, geht es für die nächsten drei Monate zurück in den Arbeitsraum.
ELLA SCHWARZ
■ Nur noch heute: Ausstellung „Schichtwechsel“, ExRotaprint-Gelände, Gottschedstr. 4, 14–17 Uhr