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Archiv-Artikel

100 Läufer, 100 Meilen

MAUERLAUF Umrundung des Mauerstreifens soll Geschichte vermitteln

Fast das Vierfache einer Marathondistanz liegt vor den rund 100 Läuferinnen und Läufern, die an diesem Wochenende zum Mauerweglauf „100MeilenBerlin“ antreten. Was selbst für geübte Marathonläufer unmöglich ist, wollen die besten Teilnehmer in nur rund 13 Stunden bewältigen. Die Laufgemeinschaft Mauerweg hat den 50. Jahrestag des Mauerbaus zum Anlass genommen, den Extremlauf ins Leben zu rufen. „Es geht auch darum, Geschichte nachzulaufen“, sagt Rainer Eppelmann, Vorsitzender der Bundesstiftung Aufarbeitung und Schirmherr der Veranstaltung.

Nach dem Vorbild des 1921 ins Leben gerufenen Comrades-Marathons zwischen Durban und Pietermaritzburg in Südafrika, der an die im Ersten Weltkrieg getöteten südafrikanischen Soldaten erinnert, gehen die Ultraläufer am Samstag um 6 Uhr an der Kreuzberger Lobeckstraße an den Start. Maximal 30 Stunden Zeit haben sie für die 160,9 Kilometer lange Strecke, auf der sie an 25 Stationen verpflegt werden.

Als Ultralauf wird jede Strecke bezeichnet, die über die Marathondistanz von 42,195 Kilometern hinausgeht. Das Feld der „100MeilenBerlin“ besteht aus Freizeitläufern, zu denen aber auch Teilnehmer wie Michael Vanicek und Jan Prochaska (beide LG Nord Berlin) zählen, die schon etliche Titel über Marathon- und Ultramarathondistanzen gewonnen haben. Teilnahmevoraussetzung für alle Läufer und Läuferinnen ist ein ärztliches Attest, das die Belastungsfähigkeit bescheinigt.

Die Organisatoren der Veranstaltung mit der historisch bedeutsamen Strecke glauben an ein Ausbaupotenzial. „Auch der Berlin-Marathon hat mal mit 286 Meldungen angefangen“, sagt Horst Milde, Berliner Laufpionier und Marathon-Mitbegründer. Die nächsten „100Meilen“ sind bereits in Planung und sollen 2013 stattfinden. JENS UTHOFF