galerienspiegel
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Irgendwo zwischen beinahe richtig und nicht ganz – R+D Vernissage No. 5: Abschließend wird wieder einmal der Laden umgebaut: Das Künstlersynonym R+D packt ein und beendet die fünfte der Raumaktionen eher früh. Eine weitere unter etlichen letzten Gelegenheiten an diesem Sommerpausenwochenende.

Samstag, 4. August, 16–21Uhr, Trottoir / R+D, Hamburger Hochstraße 24. www.trottoir-hh.de

Daniel Richter: Schon mehr als 100.000 Besucher sahen die erste große Retrospektive des Hamburger Malerstars Daniel Richter. Am morgigen Sonntag endet die Schau, und Christoph Heinrich, der nach Denver/Colorado scheidende Direktor der Galerie der Gegenwart, führt ein letztes Mal durch das ebenso bunte wie bedrängende Reich der über 50 Gemälde.

Sonntag, 5. August, 11 Uhr, Galerie der Gegenwart, Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall

Wilhelm Hornbostel – Farbe der Parthenon-Zeit: Im Rahmen der bis 12. August verlängerten Ausstellung „Bunte Götter – Die farbenfrohe Welt der Alten Griechen“ gilt der Sonntagsvortrag des Museumsdirektors Hornbostel der lange geleugneten, mindestens aber meist nicht mitbedachten, geradezu grellen Buntheit von Skulptur und Baukunst der Athener Klassik.

Sonntag, 5. August, 12 Uhr, Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz

Hans Röther – Behausungen: Der in Stuttgart lebende Maler befasst sich mit der Erfahrung von Raum. Stürzende Häuser und leere Flächen, unpassende Farbkleckse und schräges Licht zeigen eine kulissenhafte Bildwelt in Anlehnung an den Stil der Leipziger Schule. Perspektivische Unklarheiten erzeugen eine mysteriöse Stimmung, die in dem einsamen Galeriehaus zwischen Autobahnauffahrt und Hafen seltsam widerklingt. Dazu macht der 1974 geborene Künstler Text-Bild-Kollagen, in denen aktuelle Themen mit Textfragmenten aus Literatur und Film verknüpft werden.

Eröffnung: Mittwoch 8. August, 19 Uhr, Galerie Oel-Früh, Brandshofer Deich 45, Mi und Do ab 19, So 16–20 Uhr. Bis 28. August. Finissage: Mi, 29. August, 19 Uhr. www.oelfrueh.org

Britta von Heintze, Sebastian Fenn – Abgeschlossenes Sammelgebiet: In der von Melike Bilir kuratierten Ausstellungsreihe „Walk of Fame“ ist der zweite von drei ehemaligen Läden für die Kunst erobert: In dem verlassenen Briefmarkenladen direkt neben dem Metropolis Kino werden die Sternstunden langjähriger Sammelleidenschaft auf eine besondere Weise unter die Lupe genommen: Die Motive der kleinen DDR-Marken werden zu einem Propagandafilm aus gar nicht so fernen Zeiten, die durch die collagierten Sounds von Sebastian Fenn vollends surreal erscheinen. Während im hinteren Raum das Video läuft, ist das Schaufenster in Anlehnung an den damals üblichen Mangel-Stil gestaltet.

Dammtorstrasse 30 (ehem. Briefmarkengeschäft). Schaufenster rund um die Uhr, Laden Mittwochs 17–21 Uhr. Bis 26. August

HAJO SCHIFF