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Archiv-Artikel

Reformen machen Rentner ärmer

Neue Zahlen: Menschen haben im Alter bis zu 14 Prozent weniger Geld in der Tasche

BERLIN rtr ■ Die Rentenreformen der vergangenen Jahre haben zu einem drastischen Rückgang der ausgezahlten Altersgelder für Neurentner geführt. Zum Teil betrugen die Minderungen mehr als 14 Prozent. Entsprechende Zahlen bestätigte der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung, Dirk von der Heide, am Samstag in Berlin.

Demnach verfügt ein männlicher Rentner, der im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist, über eine durchschnittliche Nettorente von 790 Euro, im Osten von 836 Euro. Noch vor sieben Jahren habe ein Neurentner dagegen im Schnitt 883 Euro in Ost und West erhalten. Dies entspreche einem Rückgang von 10,5 Prozent im Westen und 5,3 Prozent im Osten.

Noch drastischer fiel der Rückgang bei der Erwerbsminderungsrente aus. Wer diese 2006 erstmals bezog, erhielt im Schnitt 667 Euro (Ost: 601 Euro). Im Jahr 2000 seien es noch 789 Euro (Ost 687 Euro) gewesen.

Von der Heide sagte, immer mehr Menschen nutzten die Möglichkeit eines vorzeitigen Rentenbeginns. Das sei jedoch mit Abschlägen verbunden und mindere die Zahlbeträge der Renten. Darüber hinaus seien die Auszahlungen an die Senioren durch die hohen Krankenkassen- und Pflegebeiträge belastet gewesen. Nicht zuletzt hätten die Menschen immer mehr Brüche in ihrer Erwerbsbiografie. Zeiten der Arbeitslosigkeit etwa minderten die Zahlbeträge.

Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums verwies auf einen Beschluss der Bundesregierung laut dem das Niveau der Nettorenten bis 2020 nicht unter 46 Prozent und bis 2030 nicht unter 43 Prozent des Bruttolohns sinken dürfen.

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