: Eine Journalistenschmiede weniger in der Medienstadt
HAMBURG MEDIA SCHOOL Private Hochschule beschließt die Einstellung des Journalismus-Studiengangs
Das endgültige Aus für den Masterstudiengangs Journalismus ist in einer Aufsichtsratssitzung der Hamburg Media School (HMS) am Dienstag besiegelt worden. Für die Studierenden des Jahrgangs 2012 geht das Studium noch wie geplant zu Ende. Doch bereits zu diesem Wintersemester werden keine neuen Studierenden für das Fach Journalismus mehr aufgenommen. Zu den Gründen für die Einstellung des Studiengangs möchte sich die HMS nicht äußern.
An neuen Konzepten für den Journalismus-Zweig wird jedoch bereits gearbeitet: „Dabei geht es um eine Weiterentwicklung mit Blick auf die Veränderungen im Arbeitsumfeld von Journalisten. Triebkräfte sind Digitalisierung und zunehmende Ökonomisierung“, sagt Hendrike Schmietendorf, Leiterin der Kommunikation an der HMS. „Wir entwickeln ein Weiterbildungsprogramm für ausgebildete Journalisten in Führungspositionen, um uns in dieser Hinsicht marktorientiert weiterzuentwickeln.“
Auch das Konzept des „Master-Volontariats“, bei dem Verlage ihre Volontäre für ein Jahr an der HMS ausbilden lassen, sei noch im Gespräch: „Wir sind bei den angesprochenen Partnern auf positive Resonanz und Gesprächsinteresse gestoßen“, sagt Schmietendorf. Das Konzept für die Weiterbildungsprogramme von Journalisten soll im November bei der nächsten Aufsichtsratssitzung vorgestellt werden. Dann wird entschieden, wie es weitergeht.
Seit 2006 bietet die HMS neben den beiden bestehenden Studiengängen Medienmanagement und Film den Masterstudiengang Journalismus an. In der Kritik stand der Studiengang, da für die finanzielle Deckung Steuer- und Rundfunkgebührengelder verwendet werden. Die Studierenden selbst zahlen für ihre Ausbildung 12.000 Euro. Damit sind jedoch lediglich 16 Prozent des Budgets gedeckt.
Bei der HMS handelt es sich um ein Public Private Partnership: Die Hälfte der Anteile hält eine Stiftung, die andere Hälfte verteilt sich auf Stadt, Uni und die Hochschule für Bildende Künste. LLE