: Kritik und Aufbruch
EXPRESSIONISMUS Das Begleitprogramm zur Ausstellung „Das große Welttheater“ im Ernst Barlach Museum Wedel setzt sich an zwei Wochenenden mit expressionistischer Prosa, Lyrik und Filmkunst auseinander
Seit Juni zeigt die Ausstellung „Das große Welttheater“ im Wedeler Ernst Barlach Museum über 100 Werke der Neuen Sachlichkeit und des Expressionismus gemeinsam. Nun widmet sich das Begleitprogramm an diesem und dem kommenden Wochenende Aspekten der Neuen Musik, der expressionistischen Prosa und Lyrik und des expressionistischen Films.
Mit dem Geltungsverlust tradierter Harmonievorstellungen und musikalischer Gesetze in der Musik des beginnenden 20. Jahrhunderts setzt sich etwa morgen Abend der Musikwissenschaftler Hendrik Lücke auseinander und stellt individuelle Wege zur Neuen Musik am Beispiel der Komponisten der Neuen Wiener Schule sowie der Neuerungen des Klangmystikers Alexander Skrjabin vor.
Expressionistische Prosa und Lyrik sind am Samstag und Sonntag Gegenstand zweier Vorträge und Schauspielerlesungen. Am Samstag geht es mit Texten unter anderem von Alfred Döblin, Gottfried Benn, Carl Sternheim und Heinrich Mann um die Auflösung alter Orientierungssysteme, um Aufbruchsstimmung, Revolution und Zivilisationskritik, am Sonntag steht die radikale Gesellschaftskritik in den Gedichten Johannes R. Bechers, Gottfried Benns, Jakob van Hoddis’, Georg Heyms, Else Lasker-Schülers, Georg Trakls, August Stramms und Alfred Wolfensteins auf dem Programm.
Nächstes Wochenende schließlich sind drei Klassiker des expressionistischen Films hintereinander zu sehen: Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu“, Fritz Langs „Metropolis“ und Robert Wienes „Das Cabinett des Dr. Caligari“. MATT
■ Neue Musik: Fr, 2. 9., 20 Uhr; Expressionistische Prosa: Sa, 3. 9., 20 Uhr; Expressionistische Lyrik: So, 3. 9., 20 Uhr; Expressionistischer Film: Sa, 10. 9., 20 Uhr; Ernst Barlach Museum Wedel, Mühlenstraße 1, 22880 Wedel