: Stadtwerke-Gas wird grenzenlos
Als einer der ersten deutschen Energieversorger verkauft die Berliner Gasag auch außerhalb des Heimatmarktes Erdgas an Verbraucher: Von Oktober an können die Verbraucher in Kiel einen Vertrag mit der Gasag machen. Gleichzeitig haben laut Lübecker Nachrichten auch die Stadtwerke Lübeck vor, künftig als Billiganbieter auf dem Gasmarkt im Norden anzutreten.
Das Berliner Unternehmen Gasag möchte „perspektivisch einen wesentlichen Anteil“ seines Absatzes „außerhalb der Hauptstadt realisieren“, sagt Gasag-Vorstand Andreas Prohl. Der Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, Hans-Jörn Arp, begrüßt die Entscheidung. „Schleswig-Holstein ist Vorreiter auf vielen Wettbewerbsgebieten.“ Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender Stefan Grützmacher sagte: „Die Gasag gehört zu annähernd gleichen Teilen Vattenfall Europe, der Eon-Tochter Thüga sowie dem französischen Staatskonzern Gaz de France. So gesehen ist es schon fast eine Ehre für einen lokalen Energieversorger, wenn die großen Konzerne gleich im Kollektiv hier auftreten“, hieß es.
Unterdessen wollen die Stadtwerke Lübeck ihrerseits ab Januar 2008 an den Markt gehen. „Wir werden bei Gas ein ähnlich günstiges Angebot machen wie bei Travestrom“, sagte ein Sprecher. Das neue Travegas werde nicht nur in Lübeck, sondern in Norddeutschland und in Mecklenburg angeboten: Der Energieversorger verlasse damit erstmals das Stadtgebiet. taz/dpa