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Archiv-Artikel

Grüne fürchten Manipulation bei Gorleben-Grenzwerten

CASTOR Die niedersächsischen Grünen fordern von Umweltminister Sander unabhängige Messungen

Angesichts der erhöhten Messwerte am Atommülllager in Gorleben erheben die Grünen massive Kritik an Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). „Der niedersächsische Umweltminister Sander muss durch atomrechtliche Weisungen daran gehindert werden, die Überschreitung von Grenzwerten weg zu manipulieren“, heißt es in einem Beschluss des Berliner Parteirates. Zudem fordern die Grünen unabhängige Messungen der Grenzwerte und die sofortige Absage des Castortransports, der voraussichtlich im November aus dem französischen La Hague ins Wendland gehen soll.

Darüber hinaus sei grundsätzlich zu prüfen, ob die Grenzwerte angesichts der noch ausstehenden Mengen hoch- und mittelradioaktiver Abfälle am Transportbehälterlager in Gorleben überhaupt eingehalten werden könnten. „Angesichts von 420 Stellplätzen ist es alarmierend, wenn schon bei Ausnutzung von 102 Plätzen Grenzwerte überschritten werden.“ Um künftig mehr Transparenz zu gewährleisten, müsse das Bundesumweltamt als oberste Atomaufsicht sicherstellen, dass an allen Gesprächen zwischen Aufsicht und Betreiber ab sofort der Landrat des Landkreises Lüchow-Dannenberg und seine Sachverständigen teilnehmen können.

Unterdessen haben die Grünen im niedersächsischen Landtag an die Abgeordneten aller Fraktionen appelliert, gegen den für dieses Jahr angekündigten Transport von Atommüll nach Gorleben zu stimmen. (dpa)