: Nord/LB hält Zuwanderung für nötig
WIRTSCHAFT Chef Bürkle: „Das weiß jeder, der rechnen kann“. Wachstum durch Binnennachfrage erwartet
Ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent erwartet die Nord/LB in diesem Jahr in Deutschland – angekurbelt vor allem durch eine starke Binnennachfrage. Wie die Landesbank in Hannover bekanntgab, dürfte die stark exportorientierte Wirtschaft in Niedersachsen aber mit 1,3 Prozent unter dem bundesweiten Schnitt bleiben. Für Mecklenburg-Vorpommern rechnet die Bank mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von 1,7 Prozent. Den Optimismus für die deutsche Konjunktur begründet die Bank mit dem hohen Beschäftigungsniveau und den erwarteten guten Tarifabschlüssen.
Die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte hat aus Sicht der Nord/LB einen volkswirtschaftlich zunehmend hohen Stellenwert für die deutsche Wirtschaft. „Leider wird die Debatte oft verkürzt auf Armutsflüchtlinge“, sagte Chef-Volkswirt Torsten Volkswirt Windels. Vorstandsmitglied Bürkle betonte: „Wir brauchen eine gezielte Zuwanderung – das weiß jeder, der rechnen kann.“
Als Risiken im neuen Jahr sehen die Analysten eine mögliche Deflation in der Euro-Zone und ein Anhalten der Krise in den Südländern. Eine erste Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet Nord/LB-Vorstand Thomas Bürkle erst 2016. „In den USA dagegen scheint die Zinswende schon ausgemachte Sache zu sein“, sagte er. Beim Ölpreis hält die Bank ein Absacken auf 40 Dollar pro Fass für möglich. Bürkle rechnet aber mit einer Kehrtwende, so dass der Preis für die Nordseesorte Brent auf 75 Dollar je Barrel (159 Liter) steigen könnte. Für den DAX erwartet Chef-Volkswirt Windels einen Anstieg bis auf 10.500 Punkte.
An der Nord/LB beteiligt sind Niedersachsen und sein Sparkassenverband, Sachsen-Anhalt und sein Sparkassenbeteiligungsverband sowie der Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)