NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

28 Weeks Later

GB 2007. Regie: Juan Carlos Fresnadillo. 100 Min.

Waren Zombies in den Kindertagen des Films noch verhältnismäßig ungefährliche Gestalten, wurden sie mit dem Horrorboom seit Ende der 60er-Jahre blutdurstige Infektionsherde mit erheblichem Bedrohungspotential für Kleinstädte im Mittleren Westen der USA. Später waren die Untoten Projektionsfläche für den paranoiden Komplex einer ganzen Gesellschaftsformation. Recht unerwartet hauchten Regisseure wie Peter Jackson zehn Jahre später dem Genre neues Leben ein, indem sie mit Ironie und völlig überdrehten Splattereffekten ein treues Publikum an sich zu binden wussten. Das letzte größere Experiment mit den finsteren Monstern war „28 Days Later“, eine apokalyptische Vision der völligen Vernichtung der britischen Bevölkerung durch eine Zombi-Epidemie. Auch dessen Sequel überzeugt wieder mit finsteren Bildern leergefegter Städte und einem ganz hervorragenden Make-up für die gruseligen Protagonisten.

Karger

D 2007. Regie: Elke Hauck. 88 Min.

Karger ist Mitte dreißig, der Typ in der ewigen Jeansjacke, ein Stahlarbeiter in einer der letzten (Männer-)Bastionen eines früheren Kombinats. Seine Heimat, einen zu einer schmucken Kleinstadt gewordenen Industriestandort zwischen Leipzig und Dresden, hat er bisher nie verlassen. Entsprechend hart treffen ihn die Trennung von seiner Frau und der Verlust des Arbeitsplatzes. Elke Hauck erzählt mit „Karger“ eine manchmal vielleicht zu typische, nichtsdestotrotz sehenswerte Geschichte aus dem deutschen Osten. Tristheit und Perspektivlosigkeit sind die Leitthemen des Films, denen der Titelheld, gespielt von Jens Klemig, halbherzig und vergeblich zu entkommen sucht.

28 WEEKS LATER: Alhambra KARGER: fsk Oranienplatz