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Traurige Gestalt

Keine Frage, er ist der Trainer von der traurigen Gestalt: Michael Oenning. Nur ein Pünktchen hat er aus sechs Spielen mit seinem Hamburger SV geholt. Andernorts wäre er längst entlassen worden, aber weil sich HSV-Sportchef Frank Arnesen einredet, der HSV verfolge (mit Oenning) ein bestimmtes Fußballkonzept, ist Oenning immer noch im Amt. Dessen Leidenszeit dauert also an. Offenbar will sich da einer durchs tiefste Tal wühlen und allen Widrigkeiten trotzen. Dass andere Kübel voll mit Spott über ihn gießen, nimmt Oenning mannhaft hin. Und Arnesen stemmt sich nicht weniger mannhaft gegen die Usancen der Fußballbranche, die lieber entlässt als aussitzt.

Mal sehen, wohin dieses Hamburger Menschenexperiment noch führt. Ins obere Tabellendrittel der Bundesliga bestimmt nicht, orakeln Insider. Arnesen sagt: „Wir haben am Freitag ein Spiel gegen den VfB Stuttgart. Und da sitzt Michael Oenning am Donnerstag mit mir und der Mannschaft zusammen im Flugzeug auf dem Weg nach Stuttgart – und auch wieder zurück.“ Und Michael Oenning? Ist „maßlos enttäuscht“. Von seiner Mannschaft. Kann man irgendwie verstehen.

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