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: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Eigentlich heißt die Protagonistin Klara. Trotzdem hat Friedrich Hebbel sein Stück „Maria Magdalena“ genannt, nach jener biblischen Figur, der Jesus sieben Dämonen austrieb und die seitdem seinen Haushalt führte. Bei Klara, der Tochter des Tischlers Meister Anton, verläuft die Domestizierung weniger glimpflich. Am Ende hat sich Klara im Brunnen ertränkt. Am Maxim Gorki Theater hat sich jetzt Jorinde Dröse des Dramas angenommen, das fast noch ein bürgerliches Trauerspiel ist, obwohl darin aber schon ein soziales Drama anklingt.

Nicht domestizierbar war Charlotte von Mahlsdorf, die eigentlich Lothar Berfelde hieß. Das hatte vielleicht damit zu tun, dass sie ihre eigene Ehefrau war. „Ich bin meine eigene Frau“ war jedenfalls der Titel ihrer Biografie über ein unkonventionelles Leben in der DDR: Der amerikanische Dramatiker Doug Wright hat auf der Basis der Memoiren das Stück „I am my own wife“ geschrieben, dass ein Sensationserfolg am Broadway war und einen Pulitzerpreis gewann. Nun inszeniert Torsten Fischer am Renaissance Theater die Deutschsprachige Erstaufführung. Dominik Horwitz spielt Charlotte von Mahlsdorf.

In den Kammerspielen des Deutschen Theaters steht Heiner Müllers legendäres Drama „Die Hamletmaschine“ auf dem Programm, dessen eigene Inszenierung 1990 mit Ulrich Mühe ein Meilenstein der deutschen Theatergeschichte ist. Diesmal inszeniert Müllers Weggefährte Dimiter Gotschef, der auch selbst mitspielen wird.

In Bruno Tauts und Martin Wagners Neuköllner Hufeisensiedlung, den ersten Sozialbauten der Geschichte, setzen sich Ewan Forsten und Christopher Heighes in einer Produktion des HAU unter dem Titel „Die Erde – eine gute Wohnung“ mit Bruno Tauts Stück „Der Weltbaumeister“ von 1919 auseinander.

„Maria Magdalena“: Maxim Gorki Theater, ab Fr.

„Ich mach ja doch, was ich will“: Renaissance Theater, ab So.

„Die Hamletmaschine“: Deutsches Theater/Kammerspiele, ab Sa.

„Die Erde – eine gute Wohnung“, HAU, ab Fr.