Kurden bejubeln Sieg in Kobani

ANTITERRORKAMPF IS vertrieben: Tausende feiern die Rückeroberung der syrischen Grenzstadt. Erdogan fordert Aufmerksamkeit auch für Aleppo

ISTANBUL dpa/taz | In der Türkei haben Tausende Kurden die Befreiung der syrisch-kurdischen Stadt Kobani von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefeiert. Vor allem im kurdisch geprägten Südosten des Landes gingen Tausende auf die Straße. Kurdische Flüchtlinge aus Kobani versammelten sich mit Fahnen an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien, wo sie die Verteidiger der Stadt hochleben ließen. Die über Monate umkämpfte Stadt liegt direkt an der Grenze.

Auch in Istanbul feierten Hunderte den Sieg über die IS-Miliz und tanzten auf der zentralen Einkaufsstraße Istiklal.

Während die kurdischen Volksschutzeinheiten bekräftigten, der IS sei vollständig aus Kobani vertrieben worden, erklärte das US-Militär, die Stadt sei zu 90 Prozent unter kurdischer Kontrolle. In den Außenbezirken seien noch etliche IS-Kämpfer präsent und leisteten Widerstand.

Im September waren binnen einer Woche mehr als 160.000 Menschen vor dem IS ins Nachbarland Türkei geflohen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte das Vorgehen der internationalen Koalition gegen IS. Während die ganze Welt für Kobani aufgestanden sei, interessiere sich niemand für die von Syriens Präsident Assad zerbombte nordsyrische Stadt Aleppo, sagte Erdogan. „Wir sagen ihnen Aleppo, doch sie hören nichts“, klagte Erdogan.

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