: „Affin für Tonträger“
Schaufensterkonzerte in der Plattenladenwoche
■ 56, ist Geschäftsführer des Einzelhändlerverbandes „Aktiv Musik Marketing“ und Initiator der bundesweiten Plattenladenwoche.
taz: Herr Hottas, die 3. Plattenladenwoche hat das Motto „Musik von hier“, der Schwerpunkt liegt auf nationaler Musik. Warum?
Jörg Hottas: Musik aus Deutschland macht in Deutschland zwischen 40 und 50 Prozent am Gesamtmarkt aus, hat also absolute Relevanz. Deutsche Musiker haben in den letzten 20 Jahren einfach mehr Spiel- und Freiraum bekommen und wurden von Seiten der Plattenfirmen und Labels intensiver unterstützt.
Wie sehen Sie die Zukunft der Plattenläden im Downloadzeitalter?
Durch die Spezialisierung haben die Läden eine sehr gute Nische gefunden, in der sie ihrem Genre entsprechend Zielgruppen finden, die affin sind für haptische Tonträger, für Musik in einer intensiveren Form, als es ein Download bieten kann.
Bleiben nicht vor allem die Älteren?
Nein – unabhängig vom Alter – Titel, die man fastfoodmäßig hören will, lädt man sich runter. Wenn man eine Band richtig gut findet, dann kauft man sich auch die CD.
Was macht einen erfolgreichen Plattenladen aus?
Mal abgesehen vom Standort sind die Mitarbeiter ganz wichtig, die Musik nicht nur verkaufen, sondern die Inhalte transportieren. Es müssen Leute sein, die einen beraten, mit denen man sich austauschen kann und die es schaffen, einen Kultfaktor herzustellen. Das findet man so nicht im Internet. INTERVIEW: NIHO
Schaufenster-Konzert mit Mimi Westernhagen: 18 Uhr, Michelle Records, Gertrudenkirchhof 10