20.000 für „Pro Reli“

Initiative sammelt bis November Unterschriften für Volksbegehren zu Religionsunterricht

Das Volksbegehren für eine Gleichstellung von Religions- und Ethikunterricht an Berliner Schulen hat die erste Hürde erfolgreich bewältigt. Inzwischen habe man die nötigen 20.000 Unterschriften gesammelt, sagte gestern der Vorsitzende der Initiative Pro Reli, Christoph Lehmann. „Wir werden aber weitersammeln, bis wir 30.000 Unterschriften haben, damit wir ganz sicher sind.“ Es gebe immer einen relevanten Anteil von ungültigen Unterschriftenbögen. Die erste Stufe des dreistufigen Volksbegehrens dauert sechs Monate und endet Ende November. In einer zweiten Stufe müssen dann 170.000 Menschen innerhalb von vier Monaten unterschreiben. Zuvor befasst sich aber noch das Abgeordnetenhaus mit dem Thema. Die zweite Phase werde wohl erst im Frühjahr oder Sommer 2008 beginnen, sagte Lehmann. In der dritten Stufe können die Bürger in einem Volksentscheid über die strittige Frage abstimmen. Ziel des Volksbegehrens ist es, den Religionsunterricht als sogenanntes Wahlpflichtfach zu etablieren. Die Schüler müssten sich dann zwischen Religions- und Ethikunterricht entscheiden.

Der Ethikunterricht war zum Schuljahr 2006/07 in allen siebten Klassen des Landes als Pflichtfach eingeführt worden und soll bis 2010 bis zur 10. Klasse ausgedehnt werden. Schüler können den Religionsunterricht nur zusätzlich besuchen. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte Mitte April entschieden, dass die bundesweit einmalige Einführung des Pflichtfachs mit dem Grundgesetz vereinbar ist. DPA