good bye botanika : Wirtschaftlicher Realismus
Die Mitarbeiter werden traurig sein: Die botanika schließt, so das Ergebnis der Haushaltsklausur, am 31.12.2007 die Pforten.
kommentar von BENNO SCHIRRMEISTER
Nun sind Einsparungen immer schmerzlich. Oft werden sie nur beschlossen, um einen Aufschrei zu produzieren: Deshalb hat die große Koalition mit Vorliebe Kulturtempel- und Schwimmbadschließungen angedroht – und, wegen öffentlicher Empörung, zurückgenommen.
Die Ankündigung, die botanika dichtzumachen – das ist eine andere Qualität. Denn allzu viel Freunde, die sich jetzt zum Proteststurm formieren könnten, hat das grüne Science-Center in Bremen nicht. Ja, sicher, für sich genommen ist das Projekt liebenswert. Aber eben auch ziemlich beschränkt: Als Tourismusmagnet hat es nicht funktioniert. Und die Lücke, die sein Wegfall in der binnenbremischen Bildungsversorgung reißt, könnte die Volkshochschule locker dadurch füllen, dass sie künftig einen Crash-Kurs Photosynthese anbietet. Wenn denn Bedarf bestehen sollte.
Kleines Angebot, kleine Nachfrage, großer Subventionsbedarf: Diesem Automatismus ein Ende zu bereiten, war überfällig. Dass der Senat sich dazu durchringt, ist ein Zeichen dafür, dass er das Prinzip des wirtschaftlichen Realismus befolgt. Für Bremen ist das ein gutes Zeichen.