: Wie weiter mit den Leichen unterm Fernsehturm?
AUSSTELLUNG Bezirk Mitte wehrt sich gegen Plastinate. Regierender Müller fordert schnelle Entscheidung
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) will möglichst rasch Klarheit über das geplante „Körperwelten“-Museum von Leichenplastinator Gunther von Hagens am Alexanderplatz. Im Abgeordnetenhaus verwies Müller am Donnerstag allerdings darauf, dass die konkreten Entscheidungen in der Verantwortung des Stadtbezirks Mitte lägen. Er hoffe jedoch, dass es bald eine klare Positionierung gibt, damit alle Beteiligten wüssten, „woran sie sind“.
Der Regierende Bürgermeister verwies darauf, dass es bereits ein erstinstanzliches Urteil zur Zulässigkeit der Museumspläne gebe. Demnach widersprächen die Pläne nicht dem Bestattungsrecht. Wenn der Stadtbezirk Mitte aber der Meinung sei, dass dies den Menschen nicht zuzumuten ist, müsse das vor Ort geklärt werden, so Müller.
Anfang der Woche hatte der Bezirk Mitte die Eröffnung per „Untersagungsverfügung“ verboten. Demnach wurde ein Zwangsgeld von 10.000 Euro pro Öffnungstag angedroht. Experten bezweifeln allerdings, dass die Drohung rechtens ist. Die Initiatoren um Leichenplastinator Gunther von Hagens wollen ihr Museum am Alexanderplatz am 18. Februar eröffnen. In dem Museum unterm Fernsehturm sollen 200 Teil- und 20 Ganzkörperplastinate menschlicher Leichen gezeigt werden. (epd, taz)