: Trägt der „Chef“ Briefe selbst aus?
betr.: „Wie niedrig darf der Lohn sein?“, taz vom 21. 9. 07
„Einfache Tätigkeiten würden zu teuer; es gingen Arbeitsplätze verloren“, mit dieser Begründung lehnt die CDU die Einführung von Mindestlöhnen ab. Diese „Begründung“ ist eine leere Behauptung ohne Beweis. Kein Unternehmen kann es sich leisten, „einfache Tätigkeiten“ unerledigt zu lassen. Würde der „Chef“ selbst die Briefe austragen? Wohl kaum. Also bliebe der Arbeitsplatz erhalten.
Es ist mehr als überfällig, dass Unternehmer klar sehen, dass sie den Wert dessen, was ihre Mitarbeiter für sie leisten, wieder zu schätzen lernen. Sie sind abhängig von ihren Mitarbeitern. Ohne Mitarbeiter müssten Unternehmer ihren Laden schließen und Hartz IV beantragen – sobald sie ihr Vermögen aufgebraucht haben. Haben Unternehmer kein Geld, um ihre Mitarbeiter angemessen zu bezahlen? Dann sind sie erfolglose Unternehmer. Mitarbeiterausbeutung gehört nicht subventioniert durch SteuerzahlerInnen und Versichertengemeinschaft. BARBARA RINGLAGE, Essen
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