: Bildung ja – aber wie?
Fachausschuss soll unvoreingenommen von bisherigen Debatten ein Schulentwicklungskonzept erarbeiten
Die Fraktionen der rot-grünen Koalition wollen die „Enquete-Kommission“ zur Bildungspolitik nicht, die die CDU vorgeschlagen hat, und finden auch an dem Konzept der CDU keinen Gefallen, das Bremer Schulsystem „zweigliedrig“ weiterzuentwickeln, also neben dem durchgängigen Gymnasium flächendeckend Gesamtschulen anzubieten. Die CDU hatte das als Kompromiss vorgestellt, um so den parteipolitischen Streit über das Schulsystem zu beenden.
Parteipolitischen Streit will die SPD auch nicht, erklärte gestern der neue bildungspolitische Sprecher Mustafa Güngör, hält aber eine Enquete-Kommission nach Hamburger Vorbild für überflüssig. Ein Fachausschuss der Bürgerschaft soll schon im kommenden Frühjahr zu Ergebnissen kommen, die den Namen „Schulentwicklungskonzept“ verdienen. Neben den Politikern sollen dort auch Vertreter der LehrerInnen und der Eltern gehört werden.
Ziel der rot-grünen Koalition ist in erster Linie eine „Verbesserung der Qualität von Unterricht“ und die „Entkoppelung von sozialer Herkunft und Schulerfolg“. Dem soll ein „möglichst langes gemeinsames Lernen“ dienen. Gleichzeitig betont Güngör, die Diskussion sei offen: Der Fachausschuss soll „einen überparteilichen, transparenten und offenen Prozess“ ermöglichen. Er selbst sei neu in der Bildungspolitik und nicht vorbelastet oder festgelegt durch frühere Auseinandersetzungen. kawe
Ganztagsschul-Kongress 10./11.10.07 www.bremen.ganztaegig-lernen.de