letzte Fragen

Ist „mit allen Schikanen“ gut oder schlecht? (13. 10.)

Bei der Achterbahn gut, bei der Schwiegermutter schlecht.

Tewes Wischmann, Heidelberg

Der Fremdwörter-Duden sagt: „mit allen Schikanen“ bedeutet „mit allem verwöhnten Ansprüchen genügenden Zubehör; mit besonderer technischer oder anderer Vollkommenheit“. Schikanen allein sind böswillige Schwierigkeiten. Und wissen.de definiert Schikane auch mit „Kniff“ oder „Feinheit“. Warum allerdings etwas, das eigentlich böswillige Schwierigkeiten machen will, dann zu was ganz Feinem werden kann, kann ich nur raten. Vermutlich aus dem gleichen Grund, wie Knete zu Geld wird. Oder weil Schwierigkeiten ja auch Spaß machen können. Hein Fels

Obwohl Schikanen Hindernisse sind, bedeutet diese Redewendung Gutes.

Karl Brunner

Schon mal langweilige Ovalrennen angeschaut? Da ist doch eine Rennstrecke mit allen möglichen Schikanen viel aufregender. Wenn ich kilometerweit die Autobahn mit zweihundert Stundenkilometern geradeaus rase, dann wird’s mir eher langweilig als wenn ich eine kurvenreiche Landstraße mit allen Schikanen fahren kann, wo ich richtig schalten, bremsen und überlegen muss, wenn ich eine Kurve rasant durchfahre. Johannes W.

Schikane kann so oder so sein. Schikaniert werden klingt immer negativ. „Mit allen Schikanen“ ist immer eine Steigerung des Perversen. Beim Sex ist es also positiv, bei amtlichen Ämtern nicht. Wenn frau mich mit allen Schikanen liebt, sind die offiziellen Schikanen in dem Moment total unwichtig. Ich kann mein Glück mit allen Schikanen genießen. JadotA

Eine Schikane mit allen Schikanen ist schlecht, ein Lob mit allen Schikanen ist gut. Rosemarie Remmert, Freiburg

Ein kaltes Buffet mit allen Schikanen finde ich gut, aber danach ist mir schlecht. Albrecht Reuss

Das kommt ganz darauf an, wie mensch es gern hätte! Obbe Bahnsen

Mit allen Schikanen ist ganz und gar wunderbar. Das bedeutet nämlich, dass andere sich irre viel Mühe geben mussten, aber man selber komplett unschikaniert diese Qualen genießen kann. Schikanen beziehen sich spannenderweise immer auf technische Dinge und nie auf Essen oder so. Aber das wäre wieder eine andere Frage.

Sebastian Klemm, Oldenburg

So ganz ohne ein bisschen Schikane wäre es doch gar zu langweilig, aber es muss schon etwas Pfiff haben.

Molker Weber

Kommt ganz darauf an welche Auswirkungen die Schikanen haben! Erst mal ist mit allen Schikanen total gut! Elektrische Spiegeleinstellung, elektrische Fensterheber, elektrische Lenkradeinstellung, elektrisches Schiebedach, elektrische Sitzverstellung. Ich, knapp über 1,50 Meter kann alles in meinem Kleinwagen perfekt mittels Knopfdruck einstellen. Super! Kürzlich musste mein Freund, knapp unter zwei Meter, mein tolles Fahrzeug ausleihen, sein Schlitten stand in der Werkstatt. Nun musste er notwendigerweise alles (Sitz, Lenkrad, Spiegel) auf seinen Bedarf einrichten. Per Knopfdruck, versteht sich. Aber nix ging. Kein Mucks. Meine Einstellungen blieben hartnäckig bestehen. Sein Gasfuß, seine Arme, ach überhaupt alles an ihm war zu lang, und irgendwie war das echt scheiße.

Stefanie Lang

Es ist das „Non plus ultra“!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Was ist tierisch langweilig? (13. 10., Fotofrage)

Der Mensch. Was denn sonst?

Roy Kift, Castrop-Rauxel

Tierisch langweilig ist es, vom Ende der Sommerferien bis Weihnachten darauf zu warten, endlich die Lebkuchen, Schokoladenhohlfiguren und Marzipanbrote essen zu dürfen!

Uta von Mallinckrodt, Swisttal

Den ganzen Tag auf ’ner Wiese zu stehen und Grünzeug zu mampfen.

Gesa Dohrmann, Berlin

Manche Fragen.

Rosemarie Remmert, Freiburg

Tierisch langweilig ist Fernsehen.

Jutta Holstein, Bettenhausen

Wenn man auf die Fotofrage kein Foto hat! Stefanie Lang

Warum tut nur bitterliches Weinen gut? (16. 6.)

Medizin muss bitter schmecken – sonst hilft sie nicht. Ramses X.

Im Unterschied zum Flennen, das nahezu willentlich oft von theatralischem Gejaule begleitet ist, meint „bitterliches Weinen“ hier wohl eher das Schluchzen, das durch eine Erschütterung der Gefühle hervorgerufen wird und nicht steuerbar ist. Es beeindruckt weniger durch Tränen als vielmehr durch die Konvulsionen des Rumpfes.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Also eigentlich sollte es ja salzig heißen. Der Autor der Redewendung „bitterlich weinen“ hat wohl an einer Geschmacksverirrung gelitten, oder aber die Übersetzung ist nicht korrekt erfolgt. Jedenfalls schmecken meine Tränen salzig. Christoph Schmid, Neustadt

Petrus, verleugnete Jesus – wie prophezeit – dreimal und weinte danach bitterlich. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das dem Apostel gut getan hat.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Weil Bitteres gut für die Verdauung ist.

F. Heine, Wuppertal

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