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DAS WETTER: IM ERNST

Drin war es im Ernst düster. Ganz im Ernst drin war es noch düsterer. Kroch man immer weiter in den Ernst hinein, konnte man gar nichts mehr sehen, nur riechen war dann angesagt. Und wie es roch! Es roch nach Bratkartoffeln mit Remouladensauce, nach Meister Proper und nach Nylonstrümpfen. Es roch nach Katzenpisse und verlorenen Partien, nach Krieg und nach Ferien, und war man wirklich und wahrhaftig komplett in den Ernst hineingekrochen, ertönte ein schalmeiendes Signal. Daran anschließend war es ganz im Ernst tief drin taghell. Dem Ernst war das ganz recht, denn der Ernst war ein Angeber und wollte stets zeigen, was er besaß. Im Ernst ganz tief drin verbarg sich ein Tafelservice 36-teilig. Nur die Kaffeelöffel fehlten. Ganz im Ernst.

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