Torjäger verzweifelt vermisst

Nachdem sich Eintracht Braunschweig in der Regionalliga gefangen zu haben schien, verlor die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann 0 : 2 gegen Ahlen. Dem gegnerischen Tor drohte von den Braunschweigern nur wenig Gefahr

Nach dem Abstieg von Eintracht Braunschweig in die Regionalliga stand Trainer Benno Möhlmann vor einer schweren Aufgabe: Er sollte ein völlig neu formiertes Team etablieren – und das in einer Liga, aus der am Ende der Spielzeit neun Mannschaften absteigen. Nach neun Spieltagen war der sichere zehnte Tabellenplatz weit entfernt. Der Knoten der lange sieglosen Braunschweiger platzte erst Ende September, im zehnten Spiel, in dem die Eintracht die zweite Mannschaft von Energie Cottbus mit 5 : 0 besiegte.

In den folgenden Spielen wurde weiter gepunktet, neun Begegnungen lang blieb Braunschweig ungeschlagen. Die beiden Neuzugänge Andre Schembri und Torsten Oehrl zeigten, dass sie auch Tore schießen können, in neun Spielen trafen sie zuletzt jeweils fünfmal. Bei der letzten Begegnung konnten die ambitionierten Düsseldorfer eine Niederlage gegen die Möhlmann-Elf erst in letzter Minute durch einen glücklichen Ausgleich verhindern.

Am Samstag verpasste die Eintracht jedoch die Gelegenheit, den Anschluss an das Tabellenmittelfeld endgültig wieder herzustellen. Das Heimspiel gegen den Konkurrenten Rot-Weiss Ahlen verloren die Braunschweiger mit 0 : 2. Es war eine verdiente Niederlage, und ein Rückschlag für Spieler, Fans und den Trainer, der in der anschließenden Pressekonferenz Kritik an seiner Mannschaft übte.

Was Torjägerqualität angeht, hatte Möhlmann Recht. Andre Schembri spielte für sein Heimatland Malta in der EM-Qualifikation und wurde schmerzlich vermisst. Dabei hatten die Hausherren deutlich mehr vom Spiel als der Gast aus Ahlen. Die Niederlage war vielmehr auf fehlende Cleverness zurückzuführen und auf eine Viererkette, die völlig verunsichert wirkte und eine Fehlpass-Gala produzierte. Aus der Unsicherheit resultierten auch die gegnerischen Tore. Der Ahlener Stürmer Lars Toborg konnte eine davon bereits in der 18. Minute nutzen, als der Braunschweiger Abwehrspieler Ken Reichel ohne Not den Ball an den Ahlener Daniel Thioune abgab und dieser den Torschützen auf die Reise schickte. Den zweiten Treffer für Ahlen erzielte Kevin Großkreutz in der 53. Minute. Er konnte den Ball im Liegen über die Linie befördern, nachdem mehrere Braunschweiger das Leder nicht aus der Gefahrenzone bekamen.

In der Offensive wurden die Braunschweiger nur gefährlich, wenn Torsten Oehrl beteiligt war, der viele Zweikämpfe gewann und seine Mitspieler häufig mit klugen Ablagen in Szene setzte. Die daraus resultierenden Versuche verfehlten das Tor nur knapp.

Nächsten Samstag kann das Team von Benno Möhlmann in Dortmund beweisen, dass der Rückschlag gegen Ahlen nur ein Ausrutscher war. SASCHA SAUPE